Chancen: Wer wird Bundestrainer?
Deutschland gegen Frankreich 2:1 am späten Dienstagabend im Länderspiel-Klassiker in Dortmund. Interimscoach Rudolf (Rudi) Völler (63) hatte schon in der Pressekonferenz am Montag klar gestellt: „Für mich ist das eine einmalige Sache.“ Völler hatte die DFB-Elf gemeinsam mit Sportdirektor Hannes Wolf und Ex-Nationalspieler Sandro Wagner betreut. Im Oktober, so erklärte Völler weiter, will Deutschland mit einem neuen Bundestrainer zur US-Tour reisen.
Neun Monate vor der Heim-EM sucht Deutschland also den Bundestrainer. Gehandelt werden unter anderem der Österreicher Oliver Glasner und die früheren Bayern-Trainer Alyosius Paulus Maria van Gaal, genannt Louis (Weltkarriere unter bürgerlichem Namen nicht möglich) und Julian Nagelsmann.
Jüngster Bundestrainer ever?
Am Dienstag erklärte man beim FC Bayern, dass „das Thema nicht an der Freigabe“ für den Ex-Coach des Rekordmeisters scheitern werde.
- Wird der 36-Jährige tatsächlich Bundestrainer, wäre er der jüngste Amtsträger aller Zeiten.
- Die „Bookies“ sehen Nagelsmann als klaren Favoriten. Seine Chance, nächster DFB-Trainer zu werden, liegt bei 38,9 Prozent.
- Damit liegt er klar vor Glasner (17,1 Prozent), vor Völler, der Deutschland zu einem wirklich überzeugenden 2:1 gegen Frankreich führte und trotz seiner Ankündigung, nur einmal aushelfen zu wollen, auf 12,2 Prozent Bundestrainer-Chance kommt.
- Damit liegt der Weltmeister von 1990 vor dem beim FC Liverpool bis 2026 vertraglich gebundenen Jürgen Klopp (7,8 Prozent). Der Champions-League-Siegertrainer könnte der prominenteste Nicht-Bundestrainer aller Zeiten werden.
- Europameister Matthias Sammer (6,6 Prozent) hatte dem DFB am Sonntag schon eine Absage gegeben.
- Dass der „Tulpen-General“ Louis van Gaal als erster ausländischer Coach die deutsche Nationalmannschaft übernimmt, diese Chance, liegt bei gerade mal 2,5 Prozent. Ebenso wie bei Weltmeister Miroslav Klose, der zuletzt in Österreich als Coach von SCR Altach scheiterte.
Geht es rein nach den in der Bundesliga eingefahrenen Punkten, so stehen nur 2 Trainer besser da als Nagelsmann.
Es ist Altmeister Ottmar Hitzfeld (74), der in seiner Zeit mit Borussia Dortmund (1991 bis 1997) und Bayern München (1998 bis 2004 / 2007/2008) den besten Punkteschnitt aller Bundesliga-Trainer mit mindestens 200 Spielen in der Verantwortung holte. 1,98 Zähler pro Spiel generierte Hitzfeld als Coach.
Bundestrainer war Hitzfeld zwar nie, doch 2008 wurde er als Nachfolger von „Köbi“ Kuhn Nationalcoach der Schweiz, die er 2014 bis ins WM-Achtelfinale führte.
Der 2015 verstorbene Udo Lattek machte als Bundesliga-Trainer 1,87 Punkte pro Spiel – und gewann mit Bayern und Borussia Mönchengladbach insgesamt 8 deutsche Meistertitel. Für den DFB arbeitete Lattek auch. Aber nur als Assistenztrainer von Helmut Schön – und wurde als dessen rechte Hand Vize-Weltmeister 1966.
1,86 Punkte
Julian Nagelsmann trainierte in der Bundesliga 1899 Hoffenheim, RB Leipzig und Bayern München und zog mit 1,86 Punkten pro Spiel mit dem legendären Ernst Happel gleich. Der Wiener war kurz vor seinem Tod 1992 noch österreichischer Nationaltrainer und schaffte es 1978 mit Hollands „Elftal“ bis ins WM-Finale.
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