Anders als Alaba: Diese Stars blieben weit unter 100 Länderspielen
David Alaba (30) führte Österreich in seinem 101. Länderspiel als Kapitän am Dienstagabend in Wien in die richtungweisende Partie gegen Schweden (2:0). Alaba, ein Weltstar aus Österreich. Nicht alle Spieler seines Kalibers kamen auf 100 oder mehr Länderspiele. Auch in Deutschland nicht.
Traurige Berühmtheit erlangten in Deutschland die 98 Länderspiele des Michael Ballack (46). Der Chelsea-Profi verpasste die WM 2010 verletzungsbedingt, nach einem Foul von Kevin-Prince Boateng (FC Portsmouth) im FA Cup-Finale. „Der Capitano“ verlor daraufhin die DFB-Kapitänsbinde an Philipp Lahm und wurde 2011 von Bundestrainer Joachim Löw aussortiert.
„Beckenbauer“, so vermutete Deutschlands Torwart-Idol Toni Schumacher (69) Jahre später noch, „hat wohl auf Druck des DFB gehandelt.“ Nach seinem Enthüllungsbuch Anpfiff war die Nationalmannschaftskarriere des Europameisters von 1980 de facto beendet. Im Oktober 1986, beim 2:2 gegen Spanien in Hannover, machte er unter DFB-Teamchef Franz Anton Beckenbauer sein 76. und letztes Länderspiel. Zuvor hatte Toni Interna enthüllt, u. a. zum Skandal-Trainingslager der Nationalmannschaft am Schluchsee („Schlucksee“).
Begnadet – und doch nur 21 Länderspiele
36 Länderspiele machte ein deutsches Mittelfeld-Talent, das nie eine WM spielte: Mehmet Scholl (52). Der Star von Bayern München wurde mit Deutschland 1996 Europameister. Doch schon für die WM 1998 wurde er von Bundestrainer Berti Vogts nicht mehr nominiert. In der Qualifikation zur WM 2002 spielte „Scholli“ unter Rudi Völler noch einmal groß auf, verzichtete dann aber auf die Teilnahme an der Endrunde in Asien – und trat zurück.
Nur 21-mal für Deutschland spielte „der blonde Engel“. Bernhard „Bernd“ Schuster, als „begnadet“ eingestufter Mittelfeldspieler beim 1. FC Köln, FC Barcelona und Real Madrid, pflegte zur DFB-Nationalmannschaft eine fast legendäre Hassliebe. Gut, eine Knie-OP stoppte 1982 seine Teilnahme an der WM in seiner Wahl-Heimat Spanien. Im Juni 1983 trat Schuster mit nur 23 Jahren zurück, weil er die Dauerfehde mit Bundestrainer Jupp Derwall über hatte. Der Versuch von Teamchef Franz Beckenbauer („Franz, du musst das jetzt machen“, Alfred Draxler), ihn vor der WM 1986 zu einem Comeback zu überreden, scheiterte. Schusters mondäne Ehefrau und Beraterin Gaby soll vom DFB eine Summe von umgerechnet 500.000 Euro gefordert haben. Aber schriftlich haben wir das auch nicht…
„Es war nicht der richtige Zeitpunkt“
Zum schillernden Leben des George Best († 2005), Superstar von Manchester United in den späten 1960er-Jahren, passte sein Abschied aus der Nationalmannschaft Nordirlands. Nach dem 0:1 gegen die Niederlande am 12. Oktober 1977 und der knapp verfehlten WM 1978 trat der „fünfte Beatle“, wie der zeitgleich mit der berühmten Musikkapelle (Band) The Beatles aus Liverpool populär gewordene Lebemann genannt wurde, aus dem Nationalteam zurück.
Vor der WM 1982, Best war inzwischen 36 und spielte in San José in den USA, nominierte Nationaltrainer Billy Bingham den abgehalfterten Altstar für das Länderspiel gegen Schottland (Oktober 1981). Die Euphorie um das vermeintliche Comeback hielt nur eine Woche, dann strich ihn Bingham doch aus dem Kader. Die erste WM seit 1958 erreichten die Nordiren ohne George Best, der bei lediglich 37 Länderspielen blieb.
Bests Fazit: „Es war nicht der richtige Zeitpunkt.“ Gibt es denn einen richtigen?
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