Die Nations League ist am Donnerstag gestartet. Für die deutsche Nationalmannschaft fing der Wettbewerb am Samstagabend gegen Ungarn an. Die Mannschaft um Neu-Kapitän Joshua Kimmich behauptete sich in einem einseitigen Spiel mit 5:0. Ex-Dortmunder Niclas Füllkrug begann das Düsseldorfer Torfestival in der ersten Halbzeit. Vier weitere Treffer folgten in der zweiten Spielhälfte. Unter anderem schoss Aleksandar Pavlović sein erstes Tor im DFB-Dress. Stuttgarts Angelo Stiller machte sein Debüt für Deutschland.
Deutschland begann die Partie dominant und drängte Ungarn tief in die eigene Hälfte. Die ungarische Mannschaft, angeführt von Abwehrchef Willi Orban, setzte auf Konter und versuchte über Dominik Szoboszlai und Roland Sallai gefährlich zu werden, doch Torwart Marc-André ter Stegen wurde zunächst nicht ernsthaft geprüft.
Deutschland hingegen kam früh zu Chancen. Jonathan Tahs Kopfball wurde von Szoboszlai auf der Linie geklärt (8. Minute), und wenig später vergab Niclas Füllkrug im Eins-gegen-Eins gegen Péter Gulácsi (20.). In der 27. Minute machte es Füllkrug besser, als er nach einer Flanke von David Raum und Vorlage von Jamal Musiala zum 1:0 traf. Mit der Führung im Rücken spielte Deutschland noch selbstbewusster und erarbeitete sich weitere Gelegenheiten. Kai Havertz köpfte eine Flanke von Musiala an die Latte (33.), und kurz vor der Halbzeit ließ er eine weitere Chance ungenutzt, als er den Ball am langen Pfosten vorbeischoss.
Im zweiten Durchgang kam Ungarn zunächst besser ins Spiel, doch ein Konter über Jamal Musiala führte zum 2:0 (58.). Musiala setzte sich gegen Bolla durch und traf, nachdem Gulácsi im Tor keine Chance hatte. Deutschland übernahm nun wieder die Kontrolle und spielte noch druckvoller nach vorne.
Das 3:0 ließ nicht lange auf sich warten, als Willi Orbán einen Fehlpass spielte und Florian Wirtz nach einer Kombination mit Musiala wuchtig traf (66.). Ungarn wirkte gebrochen, und in der Schlussphase wurde es noch deutlicher. Aleksandar Pavlović erzielte das 4:0, bevor Havertz in der 81. Minute einen Strafstoß herausholte und sicher verwandelte. Kurz zuvor hatte er noch die Latte getroffen (72.).
„Erstes Spiel nach der EM, ein Heimspiel, das war wichtig für uns“, sagte Niclas Füllkrug nach dem Spiel. „Ungarn hat es uns zuletzt immer schwer gemacht. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, wie wir heute aufgespielt haben. Musiala und Wirtz – die beiden machen schon Spaß. Das ist schwer zu stoppen. Die beiden sind ein Geschenk, da werden alle Zuschauer viel Spaß haben. Wir hatten sehr viel Tiefe auf dem Platz, dadurch hatten wir ein sehr gutes Wechselspiel. Das war sehr kontrolliert.“
Für Kapitän Joshua Kimmich war es wichtig, die Partie zu gewinnen: „Es war sehr wichtig, dass wir das Spiel gewinnen. Die erste Halbzeit war sehr gut, dass wir dann so aus der Pause kommen, war nicht zu erwarten. Das Spiel war sehr gut und sehr kontrolliert, das war sehr wichtig für uns heute. Wir hoffen, dass wir noch viele Spiele sehen wie heute.“
Jamal Musiala, Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:0, sagte: „Es hat richtig viel Spaß gemacht. Es ist wichtig, dass wir die Freude von der EM mitnehmen konnten. Wir wollen ab jetzt jedes Spiel bis zur WM nutzen. Wenn Florian Wirtz und ich im Rhythmus sind, dann macht es extrem viel Spaß. Wir wollen die gute Energie ins nächste Spiel mitnehmen.“
DFB-Trainer Julian Nagelsmann meldete sich ebenfalls zur Wort und meinte, dass die Anfangsphase „etwas schlampig“ verlief: „Am Anfang war es etwas schlampig, da hatten wir etwas zu wenig Kontrolle. Dann haben wir sehr gut gespielt, müssen aber in der ersten Halbzeit höher führen. Da müssen wir noch einen Killerinstinkt entwickeln.“
Über Jamal Musiala und Florian Wirtz konnte der Bundestrainer nur Lob aussprechen: „Jamal Musiala ist im 16er unglaublich gut geworden – er war phänomenal. Wenn Musiala und Wirtz Lust haben, dann wird es sehr schwer für den Gegner. Wenn die sich suchen und finden, dann ist das sehr schön anzuschauen.“
Nagelsmann sagt weiter, dass die Chemie in der Mannschaft einen „Riesen-Unterschied“ mache: „Wir hatten Lust zu gewinnen. Wie die Spieler sich jetzt nach Abpfiff freuen, das ist sehr schön. Die Chemie in der Gruppe ist mittlerweile ein Riesen-Unterschied, wenn ich das mit vergleiche mit der Zeit vor der EM. Die Jungs haben einen tollen Umgang miteinander gefunden. Das merkt man auch in der Kabine.“
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