Nationalmannschaft

Stefan Kuntz steht nach Niederlage in der Nations League in der Kritik

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Eigentlich lief es für Stefan Kuntz und die türkische Nationalmannschaft in der laufenden Nations League Saison ziemlich gut. Und trotzdem wird der deutsche Cheftrainer gerade stark kritisiert. Der türkische Verband steht zwar weiterhin hinter ihm, verteidigt ihn aber auch nicht.

Kuntz führte Türkei in WM-Playoff

Im September des vergangenen Jahres übernahm Kuntz die türkische Nationalmannschaft. Zuvor stand der 59-Jährige fünf Jahre lang an der Seitenlinie der deutschen U21-Nationalmannschaft und feierte mit dieser einige Erfolge. Zweimal konnten er und sein jeweiliges Team den U21-Europameister-Titel (2017, 2021) holen. Doch im September 2021 verließ der ehemalige Fußballprofi den DFB. Zwischendurch war der gebürtige Neunkirchener noch Interimstrainer der deutschen A-Nationalmannschaft, nachdem Joachim Löw zurückgetreten war.

Kuntz übernahm die türkische Auswahl gegen Ende der Qualifikationsrunde für die diesjährige Weltmeisterschaft. Unter ihm verlor die Türkei kein einziges Spiel in der restlichen Gruppenphase, konnte sich aber nicht direkt qualifizieren, sondern musste in die Playoff-Runde. Dort verlor seine Mannschaft das Halbfinale gegen Portugal und wird deswegen nicht an der WM teilnehmen.

Kritik trotz Aufstiegs in der Nations League

In der UEFA Nations League lief es dafür in diesem Jahr aber besser. Vier Spiele hatte die türkische Nationalmannschaft bis zur laufenden Länderspielpause gewinnen können. Das bedeutete Platz eins in der Gruppe vor Luxemburg. An den letzten beiden Spieltagen der Nations League schwächelte das Team von Kuntz aber ein bisschen. Gegen die Luxemburger spielte man 3:3-Unentschieden und gegen die Faröer Inseln verlor man am gestrigen Sonntag mit 1:2.

Wegen dieser Niederlage erfährt Kuntz aktuell Gegenwind, obwohl man die Gruppe C1 am Ende doch gewinnen konnte. Somit steigt die Türkei in die Liga B auf. Insbesondere die türkische Presse kritisiert ihn im Moment aber trotzdem scharf. Die Zeitung „Takvim“ würde den Ex-Mittelstürmer am liebsten sogar entlassen, indem sie schreibt: „Mit Kuntz gibt es keine Zukunft“. Doch der Verband steht weiter hinter dem Chefcoach, wenn auch nicht uneingeschränkt. Hamit Altintop, ehemaliger Bundesligaspieler und Vorstandsmitglied des türkischen Verbandes, betont: „Nur weil wir sagen, dass wir hinter unserem Trainer stehen, heißt das nicht, dass wir ihn nicht kritisieren sollten. Ich möchte, dass wir das respektieren.“ Das klingt nicht nach einem klaren Bekenntnis.

Kuntz ist nicht zufrieden mit seiner Mannschaft

Kuntz selbst übt ebenfalls Kritik. Der Linksfuß ist nämlich mit den letzten beiden Leistungen seines Teams überhaupt nicht zufrieden. „Wir hatten es mit einer Mannschaft zu tun, die mehr wollte und kämpfte als wir. Diesmal wurden wir geschlagen. In den letzten beiden Spielen sind wir weniger gelaufen als der Gegner. Es tut wirklich weh. Die Leistung der Färöer hat uns nicht überrascht. Unsere Unfähigkeit, darauf zu reagieren, war eine Überraschung“, so der Fußballlehrer. Es bleibt spannend, wie es für Kuntz und die Türkei weitergehen wird.

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