Vor 10 Jahren: Diese Top-Werte holten die Rio-Weltmeister

„Mach ihn! Er maaaaacht iiiihn, Maaaario Götze!“, so kommentierte ARD-Reporter Tom Bartels die entscheidende Szene im WM-Finale am 13. Juli 2014 mit Deutschland gegen Argentinien (1:0 n. V.) mit dem Tor von Mario Götze (damals FC Bayern) in der 113. Minute, das Deutschland zum Weltmeister 2014 machte. Die „Nacht von Rio“ jährt sich am Samstag zum 10. Mal. Mit dem Ende der EURO 2024 in Deutschland ist nur einer der im WM-Finale eingesetzten Nationalspieler noch im DFB-Dress aktiv: Manuel Neuer (38). Das Portal Fussballdaten.de blickt auf die Top-Fakten „unserer Rio-Weltmeister“.

Zwei, die damals im Team standen, gehörten 2024 zu den beliebtesten Experten: Per Mertesacker (39 / „Glauben Sie unter den letzten 16 ist eine Karnevalstruppe?“) und Christoph Kramer (33), der im Finale nach einem Zusammenprall mit dem Argentinier Ezequiel Garay nach 31 Minuten (Gehirnerschütterung) gegen André Schürrle ausgetauscht wurde, analysieren nun gut gelaunt im ZDF.

„Wir versuchen, als Kramer und Mertesacker unseren Teil dazu beizutragen, dass es eine tolle Berichterstattung wird“, hatte Per Mertesacker vor der EM in einem SPORT BILD-Interview versprochen. Genau so war es.

„Merte“ hatte seine Nationalmannschafts-Karriere – wie auch DFB-Kapitän Philipp Lahm und der am 8. Juli 2014 zum neuen WM-Rekord-Torschützen aufgestiegene Miroslav Klose – direkt nach der WM beendet.

Christoph Kramer wurde von Weltmeister-Trainer Joachim Löw (64) schon zur EURO 2016 in Frankreich nicht mehr nominiert.

Weltmeister mit Deutschland 2014 – und 2-mal ein Hattrick

Der für Kramer im WM-Finale eingewechselte André Schürrle spielte im März 2017 zum 57. und letzten Mal für Deutschland. Ihm gelang in 2 Länderspielen (2013 in Stockholm gegen Schweden und 2015 gegen Gibraltar in Faro) jeweils ein Hattrick.

Bastian Schweinsteiger, bereits seit 2004 im Nationalteam, trat nach der EURO 2016 (Halbfinal-„Aus“) zurück.

Benedikt Höwedes gehörte nach der WM-Qualifikation für Russland 2018, wo die deutsche Mannschaft erstmals bei einer WM-Endrunde in der Vorrunde scheiterte, nicht mehr zum Aufgebot. Mesut Özil hatte im Vorfeld der WM mit Fotos, die ihn mit dem autokratischen türkischen Präsidenten Recep Erdogan zeigten, für dicke Negativ-Schlagzeilen gesorgt und wurde beim Heim-Testspiel gegen Saudi-Arabien (2:1) in Leverkusen von den deutschen Fans ausgepfiffen. Er trat unmittelbar nach der Weltmeisterschaft 2018 nach 92 Länderspielen aus der Nationalmannschaft zurück.

Eine Gelbsperre im letzten Vorrunden-Spiel 2018 gegen Südkorea (0:2) verhinderte einen weiteren WM-Einsatz für Jérome Boateng, der nach der viel zu spät erfolgten, nicht überzeugenden Analyse von Löw Monate, im März 2019, nicht mehr berufen wurde.

Nicht offiziell zurückgetreten, aber von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die EURO 2024 aus dem Vorab-Kader ausgelassen: Mats Hummels (36). Der Abwehrspieler köpfte Deutschland 2014 mit dem 1:0 gegen Frankreich ins Halbfinale.

Nur 69 Sekunden

WM-Siegtor-Schütze Mario Götze (32 / in der 88. Minute für Klose eingewechselt) spielte 2 WM- und 2 EM-Turniere, konnte aber das Vorrunden-„Aus“ bei der WM 2022 in Katar nicht verhindern. Die Nationalmannschaft ist für den Wahl-Frankfurter laut eigener Aussage von Januar 2024 „kein Thema mehr.“

• Im Semifinale gelang Toni Kroos (34) beim sagenhaften 7:1 (5:0) in Belo Horizonte gegen Gastgeber Brasilien innerhalb von 69 Sekunden der schnellste Tor-Doppelschlag der WM-Geschichte.
• Das 1:0 von Thomas Müller (11.) war das 2.000. Tor der DFB-Länderspiel-Historie.

Toni Kroos hatte sein Karriere-Ende schon vor der Heim-EM angekündigt. Müller erklärte nach dem Viertelfinal-„Aus“ gegen Spanien (1:2 n. V.) ebenfalls seinen Rücktritt aus dem DFB-Team.

„Neuer kann es wie Zoff machen“

„Radio Müller“ geht mit einigen Bestmarken. 41 Tor-Vorlagen sind Rekord in der DFB-Nationalmannschaft.

• Seit seinem Debüt am 3. März 2010 gegen Argentinien (0:1) in München machte Müller 131 Länderspiele.
• Nur Lothar Herbert Matthäus (150) und Miroslav Klose (137 Spiele) waren häufiger für Deutschland im Einsatz.
• Die WM 2010 beendete Müller als Torschützenkönig (5 Treffer).

Damit bleibt nur ein Spieler aus der „Nacht von Rio“ übrig: Manuel Neuer (38). Der Keeper vom FC Bayern wurde 2014 als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet.

Dass Neuer auch bei der WM 2026 im Tor steht, halten Experten wie SPORT BILD-Legende Dr. Achim Stecker für möglich. „Ich traue ihm zum, dass er weiter auf diesem Niveau spielen kann, wenn er körperlich fit bleibt“, schrieb Dr. Stecker in einer Kolumne (Ausgabe 28 / 2024), „wie Gianluigi Buffon oder Dino Zoff, der 1982 im Alter von 40 Jahren mit Italien gegen Deutschland Weltmeister wurde.“

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