Adventskalender Törchen 7 – KFC Uerdingen auf dem Weg zu altem Ruhm
Am 15. November 1905 wurde der Krefelder Fußball-Club Uerdingen 05 e.V. gegründet. Der Klub, der seit seiner Geburtsstunde viele Höhen und Tiefen durchlief, befindet sich derzeit auf dem aufsteigenden Ast. Der DFB-Pokalsieger von 1985 spielt aktuell in der 3. Fußball-Bundesliga. Damit läuft es genau nach den Vorstellungen der Blau-Roten. Nach 17 Spieltagen steht der KFC auf dem dritten Tabellenplatz der 3. Liga. Die Krämer-Elf befindet sich mitten im Aufstiegsrennen.
Die erfolgreichsten Jahre des KFC Uerdingen
Zwischenzeitlich hieß der KFC von 1953 bis 1995 FC Bayer 05 Uerdingen. Unter diesem Namen erlebte der Verein auch seine erfolgreichste Zeit im deutschen Fußball-Oberhaus. Insgesamt spielten die Krefelder 14 Spielzeiten in der 1. Bundesliga. Zu Beginn der Achtzigerjahre starteten die Blau-Roten ihre erfolgreichste Phase der Vereinsgeschichte. Nach einem zweiährigen Aufenthalt in der 2. Bundesliga stieg Bayer 05 Uerdingen 1983 in die Bundesliga auf. Dort wurde unter der Leitung von Timo Konietzka der Klassenerhalt gesichert. Am Ende stand der Aufsteiger sogar auf dem zehnten Tabellenplatz. Der Trainer verließ die Krefelder nach der Saison allerdings gen Dortmund. Dieser Verlust sollte der Beginn des Weges zum größten Erfolg in der Vereinsgeschichte werden.
Timo Konietzka wurde durch „Kalli“ Feldkamp auf der Trainerbank der Blau-Roten ersetzt. Feldkamp führte Bayer 05 Uerdingen in der Saison 1984/85 bis in das Pokalfinale nach Berlin, dort wartete der FC Bayern München auf die Krefelder. In diesem Jahr fand das erste Mal das Pokalfinale im Berliner Olympiastadion statt. Bayer 05 Uerdingen konnte das Finale überraschenderweise nach einem 0:1-Rückstand durch Dieter Hoeneß drehen und gewann am Ende mit 2:1. Somit qualifizierten sich die Blau-Roten auch für den Europapokal der Pokalsieger der Folgesaison.
Das „Wunder der Grotenburg“
Nach dem Pokalsieg 1985 folgte direkt das nächste Wunder von Bayer 05 Uerdingen. Im Europapokal der Pokalsieger setzte sich der Pokalsieger gegen Widzew Łódź aus Polen und Galatasaray Istanbul aus der Türkei durch. Im Viertelfinal trafen die Krefelder auf den FDGB-Pokalsieger Dynamo Dresden. Am 5. März 1986 verlor Bayer 05 Uerdingen in der DDR mit 2:0. Daraus resultierte keine gute Ausgangslage, da man aufgrund der Auswärtstorregel mit mindestens drei Toren Unterschied gewinnen musste. Im Rückspiel sollte das dann aber größte Spektakel der Vereinsgeschichte folgen.
Zwei Wochen später gastierte Dynamo Dresden an der Grotenburg-Kampfbahn in Krefeld. Zur Halbzeit lagen die Blau-Roten mit 1:3 vor 22.000 Zuschauern zurück. Nach der Pause drehten Wolfgang Funkel (58.), Lárus Guðmundsson (63.) und Wolfgang Schäfer (65.) das Spiel innerhalb von sieben Spielminuten auf 4:3. Dietmar Klinger (78.) und Wofgang Funkel (79.) reichten zwei Minuten aus, um den Spielstand auf 6:3 zu erhöhen. Zu dem Zeitpunkt standen die Gastgeber im Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger. Anschließend kamen die Gäste noch zu zwei Großchancen, ehe Wolfgang Schäfer in der 86. Minute mit dem Treffer zum 7:3 das „Wunder der Grotenburg“ perfekt machte. Im Halbfinale schieden die Krefelder dann aber gegen Atlético Madrid aus dem Wettbewerb aus.
Wohin führt Stefan Krämer den KFC Uerdingen?
Nach den Erfolgen im DFB-Pokal und dem Europapokal der Pokalsieger folgten weitere Jahre in den ersten beiden Ligen Deutschlands. Seit 1999 spielte der KFC Uerdingen weder in der Bundesliga, noch in der 2. Bundesliga. Unter Stefan Krämer und mithilfe finanzieller Unterstützung von Michael Ponomarew befindet sich der KFC Uerdingen nun wieder auf dem aufsteigenden Ast. Stefan Krämer übernahm die Blau-Roten in dieser Saison und spielt seither einen sehr erfolgreichen Fußball in der 3. Liga. Mit prominenten Namen wie Maximilian Beister, Kevin Großkreutz oder Dominic Maroh steht der KFC Uerdingen nach 17 Spieltagen auf dem dritten Tabellenplatz.
Morgen trifft der KFC Uerdingen auf den FC Hansa Rostock. Beide Teams drängen auf weitere Punkte um sich im oberen Bereich der Tabelle festzusetzen. Wenn es für den KFC so weitergeht, könnten sie den Durchmarsch aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga schaffen. Doch bis dahin ist noch ein weiter Weg zu gehen und man darf gesannt sein, ob die Krämer-Elf den aktuellen Trend bestätigen kann.