Mittelfeldspieler Rodri hat am Montagabend – für einige überraschend – den Ballon d’Or 2024 gewonnen. Der Spanier nahm die Trophäe bei der 68. Preisverleihung im Théâtre du Châtelet in Paris entgegen. Mitfavorit Vinícius Junior wurde Zweiter, gefolgt von seinen Mannschaftskollegen Jude Bellingham und Dani Carvajal. Bei den Frauen erhielt Aitana Bonmatí vom FC Barcelona zum zweiten Mal in Folge den Ballon d’Or Féminin.
Europameister Rodri hat bei der Wahl zum Ballon d’Or somit drei Stars von Real Madrid ausgestochen. Die von der französischen Zeitschrift „France Football“ seit 1956 verliehene Trophäe gilt als prestigeträchtigster Award im Weltfußball. In diesem Jahr war die UEFA erstmals Mitveranstalter des Awards. Für die Vergabe wurden die Leistungen der Vorsaison und bei der Europameisterschaft gewertet. Trotz der starken Argumente für die Real-Profis hat auch Rodri die Auszeichnung zweifellos verdient.
Mit Manchester City wurde er zum vierten Mal in Folge englischer Meister. In der vergangenen Saison stand Rodri insgesamt 50 Mal für die ‚Citizens‘ auf dem Platz und kam wettbewerbsübergreifend auf 23 Scorerpunkte. Im Sommer folgte die Krönung einer starken Spielzeit: Der Spielmacher gewann mit Spanien die Europameisterschaft. Doch im kommenden Jahr wird er seinen Titel kaum verteidigen können. Nachdem Rodri Ende September einen Kreuzbandriss erlitten hatte, dürfte die aktuelle Saison für ihn bereits gelaufen sein. Immerhin ist der Gewinn des goldenen Balls wohl ein guter Trost – auch wenn er ihn auf Krücken entgegennehmen musste.
Mit der Auszeichnung des Spaniers ging auch eine Kontroverse um Vinícius Junior und Real Madrid einher. Der amtierende Champions-League-Sieger wollte ursprünglich mit 50 Personen zur Verleihung nach Paris reisen. Doch die für die ‚Königlichen‘ reservierten Stühle blieben leer. Die Delegation aus Spanien sagte ihre Reise kurzfristig ab. „Es ist klar, dass beim Ballon d’Or Real Madrid nicht respektiert wird. Und Real Madrid wird nirgendwo hingehen, wo es nicht respektiert wird“, hieß es in einem Statement des Klubs.
Der spanische Rekordmeister reagiert damit offenbar auf die Tatsache, dass Vinícius Junior wider Erwarten nicht den Ballon d’Or gewonnen hat. „Wenn die Vergabekriterien Vinícius nicht als Sieger benennen, sollten dieselben Kriterien Carvajal als Sieger benennen“, heißt es in dem Klub-Statement weiter. Laut der spanischen Zeitung „AS“ habe der Brasilianer selbst den Boykott der Verleihung angeregt. Die Macher des Ballon d’Or dementierten Berichte, dass der Sieger bereits feststand.
Nach seinem Karriereende im Sommer landete Toni Kroos als bester Deutscher auf dem neunten Platz. Mit Florian Wirtz verpasste ein weiterer Deutscher nur knapp die Top 10 (Platz 12). Antonio Rüdiger belegte den 22. Platz. Mats Hummels (letzte Saison Borussia Dortmund, jetzt AS Rom) teilte sich mit seinem Roma-Mannschaftskollegen Artem Dovbyk (letzte Saison FC Girona) Platz 29. Vorjahres- und Rekordsieger Lionel Messi (Inter Miami) schaffte es erstmals seit seinem Wechsel in die USA nicht in die Auswahl der besten 30. Harry Kane war bei der Ballon d’Or-Wahl erneut der bestplatzierte Bundesligaspieler. Der Top-Torjäger des FC Bayern München wurde Zehnter.
Bei der Trophäe für den besten Nachwuchsspieler der vergangenen Saison gab es keine Überraschung. Europameister, frisch gebackener Clásico-Sieger und nun Kopa-Trophy-Gewinner: Lamine Yamal. Der Spanier setzte sich gegen Arda Güler (Zweiter) und Kobbie Mainoo (Dritter) durch. Beim FC Barcelona gelang dem 17-Jährigen gleich in seiner ersten vollen Saison mit wettbewerbsübergreifend 16 Scorern der Durchbruch. Auch am EM-Triumph der spanischen Nationalmannschaft war er mit fünf Scorern maßgeblich beteiligt. Yamal ist der erste U18-Spieler, der den Preis erhält. Bei der Wahl zum Ballon d’Or belegte er den achten Platz.
Bei der fünften Auszeichnung für den besten Torhüter gab es erstmals eine Titelverteidigung. Emiliano Martínez erhielt die „Yashin Trophy“ zum zweiten Mal in Folge. Nach dem WM-Titel 2022 gewann er in der vergangenen Spielzeit mit Argentinien auch die Copa América. Europameister Unai Simon belegte den zweiten Platz, gefolgt von Real Madrids Andriy Lunin. Mit Gregor Kobel (Borussia Dortmund) war ein Bundesliga-Keeper in den Top 10.
Trotz vieler Kontroverse und Unmut ging Real Madrid nicht völlig leer aus: Carlo Ancelotti gewann die erstmalig vergebene „Cruyff Trophy“ für den Trainer der Saison, Sommer-Neuzugang Kylian Mbappé erhielt mit der „Müller Trophy“ die kleinste Auszeichnung. Die nach Gerd Müller benannte Trophäe wird an den Spieler vergeben, der in der abgelaufenen Saison für Klub und Nationalteam die meisten Tore geschossen hat. Der Franzose gewann den Award gemeinsam mit Harry Kane vom FC Bayern. Beide erzielten in der vergangenen Saison jeweils 52 Tore. Kane nahm die Trophäe entgegen. Mbappé war aus bekannten Gründen nicht anwesend.
Die Spanierin Aitana Bonmatí wurde zum zweiten Mal in Folge mit dem Ballon d’Or Féminin ausgezeichnet. Die Mittelfeldspielerin war in 57 Pflichtspielen an 46 Toren direkt beteiligt. Mit dem FC Barcelona – erneut Frauen-Mannschaft der Saison – gewann sie das Triple. Lediglich bei den Olympischen Spielen gab es keinen Titel: Spanien scheiterte im Spiel um Platz drei an Deutschland und blieb ohne Medaille. Guilia Gwinn vom FC Bayern München belegte als beste Deutsche Platz 19. Mit Lea Schüller (FC Bayern, Platz 24) und Sjoeke Nüsken (FC Chelsea, Platz 25) standen zwei weitere deutsche Spielerinnen auf der Liste der 30 Nominierten.
Auch der „Socrátes Award“ für besonderes soziales Engagement ging an eine Frau. Jennifer Hermoso wurde für ihren Einsatz für den Frauenfußball und gegen Sexismus geehrt. Die Spanierin spielte im Kuss-Skandal um Spaniens ehemaligen Verbandspräsidenten Luis Rubiales eine entscheidende Rolle. Unter Standing Ovations schloss sich die 34-Jährige den bisherigen Gewinnern Sadio Mané (2022) und Vinícius Junior (2023) an. Hermoso spielt derzeit für Tigres Femenil in Mexiko.
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