Türkgücü-Keeper Vollath über Hinrunden-Erfolg: „Geht der Blick schon ein wenig nach oben“
Drittligist Türkgücü München hat große Ambitionen. Die dritte Liga soll kein langfristiger Stammplatz sein. Erst in dieser Saison war man aus der Regionalliga aufgestiegen. Aber im Drittliga-Debütjahr machte man ohne Umschweife wieder auf sich aufmerksam. Nach einer hervorragenden Hinrunde war sogar der Durchmarsch in die zweite Liga denkbar.
Der Investor bleibt
Türkgücü München gilt als eines der aufregendsten Projekte in Deutschlands Top-Ligen. Der 2001 entstandene Klub wurde durch einen Investor gestützt, der sich zuletzt vorerst zurückgezogen hatte, nun aber doch im Verein bleibt. Die restliche Spielzeit für die Münchener dürfte relativ unspektakulär zu Ende gehen. Nachdem man in der Hinrunde groß aufgetrumpft hatte, gab Torhüter René Vollath nun im Interview auf der DFB-Homepage eine gewisse Enttäuschung zu: „Wenn man zur Winterpause nur drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz hat, geht der Blick schon ein wenig nach oben. So gesehen war es schon schade, dass die Aufstiegsplätze im Frühjahr für uns außer Reichweite gekommen sind. 43 Punkte nach 31 Spieltagen sind für uns als Aufsteiger dennoch eine gute Bilanz. Vor der Saison hatten wir einen großen Umbruch.“
In der Rückrundentabelle belegt Türkgücü nur den 16. Tabellenplatz. Teil der Ergebnis-Krise war vor allem eine Vielzahl an Gegentoren. Zuletzt zeigte sich der Klub aber deutlich gefestigter und punktete regelmäßiger: „Insgesamt sind wir mittlerweile defensiv stabiler geworden. Wir hatten unter anderem eine Phase mit fünf Partien ohne Gegentor in Folge. Das ist natürlich eine gute Basis für positive Ergebnisse.“
Vollath spielte schon mit den ganz großen
Vollath selbst kann auf elf Spiele ohne Gegentreffer zurückblicken. Er ist in München zum Führungsspieler und Schlüsselspieler geworden, seit seinem Wechsel vor einem Jahr aus Uerdingen. Zuvor war er unter anderem beim 1. FC Nürnberg in der Jugend gewesen und konnte sich dadurch für die U17-Weltmeisterschaft 2007 empfehlen. Darauf blickt er heute, mit etwas mehr Abstand, unheimlich stolz darauf zurück: „Nicht jeder Fußballer kann von sich behaupten, mit einer Junioren-Nationalmannschaft WM-Dritter geworden zu sein. Wir hatten eine super Mannschaft, von der sehr viele Spieler den Sprung in den Profi-Bereich geschafft haben. Da ist natürlich vor allem Weltmeister Toni Kroos zu nennen. Aber auch auf der Torhüterposition waren wir mit Kevin Trapp und Fabian Giefer sehr gut besetzt. Wir hatten mit Heiko Herrlich auch einen super Trainer, der mittlerweile beim FC Augsburg in der Bundesliga arbeitet. Im Nachhinein fand ich es fast ein wenig schade, dass ich als jüngerer Spieler die ganzen Emotionen rund um das Turnier noch gar nicht voll wahrgenommen habe. Das kam dann erst mit der Zeit.“
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