Ballon d’Or: Messi gewinnt, Bundesliga seit 1996 außen vor
Die Reaktionen im Netz zur Verleihung des Ballon d‘ Or am späten Montagabend im kuscheligen Theatre du Chatelet in Paris an Lionel Messi (34, PSG) schwankten zwischen Überraschung und totalem Unverständnis. Viele hätten den Preis wohl bei Zweiten, Robert Lewandowski (33) vom FC Bayern München, gesehen.
Die Zahlen stützten dies nicht. Laut einer in BILD am SONNTAG (aktuelle Ausgabe) abgedruckten Umfrage sahen 71,1 Prozent der von der Informationsplattform Wettbasis Befragten Lionel Messi vor Robert Lewandowski (40,5 Prozent) und Mo Salah (2,9 Prozent) vom FC Liverpool.
Ob verdient oder nicht: Messi gewann am 10. Juli 2021 mit der Copa América seinen ersten Titel mit der Nationalmannschaft Argentiniens. Durch seinen siebten Erfolg setzte sich der Rekord-Torschütze des FC Barcelona von dem als Dauer-Rivalen stilisierten Cristiano Ronaldo (36, Manchester United) ab. „CR7“ holte sich die prestigeträchtige Auszeichnung der Fußballzeitschrift France Football insgesamt fünf Mal – und das bei drei verschiedenen Vereinen.
Südamerikanische Stars sind seit 1995 mit dabei
Der Blick auf die Siegerstatistiken zeigt einige Besonderheiten. Lionel Messi gewann als einziger Spieler aus Argentinien. Dass mit dem vor einem Jahr verstorbenen Diego Armando Maradona († 60) der wichtigste Spieler Argentiniens fehlt, ist damit begründet, dass bis Novellierung dieser Auszeichnung im Jahr 1995 nur Europäer zu dieser Wahl zugelassen waren. Die Macher von France Football räumten ein, dass Brasiliens Fußball-König Pelé (81) wohl sieben Mal den goldenen Ball erhalten hätte…
Nur Einer konnte Messi und CR7 stoppen
Zum Ranking. Erfolgreichster Verein ist der FC Barcelona (sechs Spieler holten 15 Goldene Bälle). Die meisten Spieler siegten im Trikot von Real Madrid. Die Stars der Madrilenen gewannen elf Mal den Ballon d‘ Or, zuletzt 2018 in Person von Luka Modric. Der Vize-Weltmeister aus Kroatien durchbrach als einziger Spieler seit 2008 (!) die Sieger-Phalanx Ronaldo/Messi.
Bester deutscher Verein ist selbstredend der FC Bayern München, dessen Profis fünf Mal die Ehre dieser Auszeichnung zu Teil wurde. Letztmals war dies allerdings vor 40 Jahren der Fall, als Karl-Heinz Rummenigge 1981 („Ich ziehe meinen Hut und sage: Champs-Elysées!“) der Preisträger war.
Bundesliga seit 25 Jahren ohne goldenen Ball
Geht man nach den Ländern, die die meisten Spieler stellten, steht Deutschland mit fünf verschiedenen Fußballstars (sieben Auszeichnungen) mit an der Spitze. Auf die gleiche Zahl kommt nur Italien. Fünf Spieler holten fünf Titel: Fabio Cannavaro, Roberto Baggio, Paolo Rossi, Gianni Rivera und Omar Sivori.
Zwei Mal Rummenigge, zwei Mal Franz Beckenbauer, Gerd Müller, Lothar Matthäus und Matthias Sammer waren seit 1956 die deutschen Preisträger. Aus deutscher Sicht bracht der 29. November 2021 durch den zweiten Platz von Robert Lewandowski in doppeltem Sinne ein trauriges Jubiläum. Das letzte Mal, dass ein deutscher Spieler oder ein Legionär aus der Bundesliga (Neun Mal / auch Kevin Keegan vom HSV triumphierte 1978 u. 1979) gewann, war vor 25 Jahren. Matthias Sammer von Borussia Dortmund…
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