Champions League

Borussia Dortmund: Champions-League-Gruppe F im Check

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Sechs Punkte hat der zuletzt zeitweise wie entfesselnd aufspielende BVB als derzeit Fünftplatzierter nach drei Liga-Spielen auf dem Konto. Damit sind die Schwarz-Gelben trotz der Niederlage in Augsburg und verlorenem Supercup ordentlich in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Das Maß aller Dinge im europäischen Klub-Fußball ist und bleibt jedoch die Champions League und hier haben die Dortmunder anders als in den Vorjahren mal wieder Losglück gehabt. Statt mit Gegnern vom Kaliber des in der Liga übermächtigen FC Bayern, bekommt es Dortmund in seiner Gruppe F mit drei spannenden, aber machbaren Aufgaben zu tun.

Termine (Anstoß 21:00 Uhr)

Dienstag, 20. Oktober: Lazio Rom – Borussia Dortmund

Mittwoch, 28. Oktober: Borussia Dortmund – Zenit St. Petersburg

Mittwoch, 4. November: Club Brügge – Borussia Dortmund

Dienstag, 24. November: Borussia Dortmund – Club Brügge

Mittwoch, 2. Dezember: Borussia Dortmund – Lazio Rom

Dienstag, 8. Dezember: Zenit St. Petersburg – Borussia Dortmund

„Klär hätten wir uns vielleicht gerne den einen richtig großen Gegner gewünscht, auch ich persönlich“, gestand Marco Reus nach der Auslosung. Neben Lazio Rom ist der Vize-Meister allerdings gegen Zenit St. Petersburg und Club Brügge gefordert. Nicht unbedingt die Crème de la Crème der Königsklasse. Für den BVB-Kapitän „eine Gruppe, die sehr ausgeglichen scheint, wo wir aber schon weiterkommen wollen und auch müssen.“ Das Erreichen des Achtelfinales ist also Pflicht, auch wenn man die vermeintlich leichteren Gegner nicht unterschätzen darf.

„Vier starke Teams, eine interessante Gruppe“, bestätigte daher Borussias Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Das Ziel des achtfachen Deutschen Meisters ist ohnehin klar: nach dem letztjährigen Achtelfinal-Aus gegen den späteren Finalisten PSG will man diesmal unter den besten Acht Mannschaften Europas stehen. Absoluten Top-Team vorerst aus dem Weg gehen zu können, dürfte diesem Vorhaben eigentlich nicht schaden – sieht auch Watzke so. „Das Wiedersehen mit Ciro Immobile, auf das wir uns sehr freuen, gibt dem Los Lazio Rom eine besondere Würze. Und in St. Petersburg und dem FC Brügge treffen wir alte Bekannte.“

Foto: FILIPPO MONTEFORTE/AFP via Getty Images

Lazio Rom mit Europas Top-Torjäger Immobile

Auf dem Papier sind die Laziali sicherlich der größte Konkurrent im Kampf um einen möglichen Gruppensieg. Nachdem das Team um den europaweit unworbenen Offensivstrategen Sergej Milinkovic-Savic, Vorlagen-König Luis Alberto und Rückhalt Thomas Strakosha die Liga zuletzt auf Platz vier beendete, geht ein weiter verstärktes Lazio ohne Verluste von Leistungsträgern nach zwölf Jahren Abstinenz erstmal wieder in der Königsklasse an Start.

Damit es kein kurzer Ausflug bleibt, hoffen die Italiener vor allem auf weitere Tore ihres Stürmer-Stars. Über allen thront mit Ciro Immobile in der ewigen Stadt aktuell schließlich kein Geringerer als der amtierende Gewinner des Goldenes Schuhs. 36 Liga-Treffer erzielte der mittlerweile 30-Jährige in der letzten Spielzeit und ließ damit alle anderen Top-Stürmer Europas inklusive Robert Lewandowki hinter sich. Die glücklose BVB-Zeit sorgte bei Immobile zwar einst für einen kurzen Karriereknick, doch der dreifache Torschützenkönig der Serie A hat das Potenzial, mit den Biancocelesti auch in der Champions League für Furore zu sorgen.

Und das nicht zuletzt, weil Dortmund mit Mannschaften aus Italien traditionell etwas Probleme hat. Bei 18 Niederlagen konnte der BVB nur zwölf von 35 Duellen gewinnen. Direkte Aufeinandertreffen der beiden Vereine gab es bisher erst zwei; vor 25 Jahren stand man sich im Viertelfinale der Europa League gegenüber. Mit einem Gesamtergebnis von 2:1 hatte Dortmund damals allerdings das bessere Ende für sich. Denn umgekehrt konnte Lazio in 14 Partien gegen deutsche Teams mit sechs Siegen und fünf Niederlagen auch nicht immer überzeugen.

  • Stadion: Stadio Olimpico (73.261 Plätze)
  • Titel: 2x Meister, 7x Pokalsieger, 1x Europapokal der Pokalsieger
  • Trainer: Simone Inzaghi
  • Top-Elf: Strakosha – Acerbi, Luis Felipe, Patric – Marusic, Lucas Leiva, Milinkovic-Savic, Luis Alberto, Lazzari – Immobile, Correa
Foto: Imago Images

Zenit St. Petersburg und 1,96-Meter-Hüne Dzyuba

Sechsmal stand der BVB bislang einem russischen Team gegenüber, zuletzt in der Saison 2015/16. Da traf man in der Europa-League-Gruppenphase auf Kuban Krasnodar. Sein Heimspiel konnte Dortmund noch für sich entscheiden, in Südrussland hatte man jedoch das Nachsehen. Etwas anders gestalteten sich im Jahr zuvor die bisher einzigen Duelle des BVB mit dem kommenden Gegner Zenit. Im Achtelfinale der Champions League setzten sich die Schwarz-Gelben Anfang 2014 nach einem 4:2-Auswärtssieg in St. Petersburg trotz einer anschließenden 1:2-Heimniederlage letztlich durch.

Nicht den Hauch einer Chance ließ die Borussia vor knapp 18 Jahren dagegen Lokomotive Moskau, das in der Zwischenrunde der Champions League zweimal gegen Dortmund verlor. Mit vier Siegen und zwei Niederlagen kann sich die Gesamtbilanz des BVB gegen Mannschaften aus Russland also durchaus sehen lassen.

Der Lieblingsklub von Wladimir Putin duellierte sich seinerseits bereits 16 mal mit deutschen Vertretern. Am häufigsten bekam es Zenit dabei mit Leverkusen und Leipzig zu tun. Von den jeweils vier Partien gegen die beiden Bundesligisten konnte man allerdings nur eine einzige gewinnen. Laufkundschaft ist die Truppe aus der mit fünf Mio. Einwohnern zweitgrößten Stadt Russlands bei ihrer achten Champions-League-Teilnahme dennoch nicht. Vorne ist der aktuelle Tabellenführer der russischen Premier League mit Sardar Azmoun, Malcom oder Kapitän Artem Dzyuba stark besetzt. Defensiv sollen Wilmar Barrios, Routinier Dejan Lovren sowie Ex-HSV-Profi Douglas Santos und Wendel, der teuerste Sommertransfer Russlands, für Ordnung sorgen.

  • Stadion: Gazprom Arena (68.134 Plätze)
  • Titel: 6x Meister, 4x Pokalsieger, 1x UEFA CUP Sieger
  • Trainer: Sergey Semak
  • Top-Elf: Kerzhakov – Karavaev, Lovren, Rakitskiy, Douglas Santos – Ozdoev, Barrios – Malcom, Erokhin – Azmoun, Dzyuba
Foto: BRUNO FAHY/AFP via Getty Images

Brügge mit Real-Schreck und BVB-Flirt Dennis

Als wohl größter Außenseiter der Gruppe F darf getrost der FC Brügge bezeichnet werden. Nicht ein einziges Mal ist es den Belgiern bei ihren bislang sieben Champions-League-Teilnahme gelungen, die Gruppenphase des prestigeträchtigen Klub-Wettbewerbs zu überstehen. In eben dieser trifft Brügge nun wie schon 2018 auf den BVB. Überraschenderweise haben die Dortmunder aber gar keine allzu guten Erinnerungen an den belgischen Vize-Meister. Zwar holte der BVB aus den zwei besagten Partien vier Punkte und blieb sogar ohne Gegentor. Insgesamt zog man in bisher sechs Duellen gegen Brügge jedoch gleich dreimal den Kürzeren.

Eine etwas bessere Figur machte die Borussia da schon gegen den KRC Genk und den RSC Anderlecht. Zusammengerechnet sechs Spiele hat Dortmund gegen die beiden anderen Vereine aus dem Nachbarland bestritten, davon drei gewonnen und zwei verloren. Nach zwölf Aufeinandertreffen mit belgischen Teams ist die BVB-Bilanz angesichts von fünf Siegen und fünf Niederlagen daher komplett ausgeglichen.

Brügge wiederum hat sich bereits 27 mal mit deutschen Vereinen gemessen und dabei exakt jedes dritte Match für sich entschieden, allerdings auch zwölf Schlappen hinnehmen müssen. Das mit den Belgiern international zu rechnen sein könnte, deutete die Vorsaison jedoch zumindest an. Hinter Real Madrid und PSG landete Brügge in seiner Gruppe zwar abgeschlagen nur auf Platz drei und ging gegen die Franzosen mit 0:5 baden – den Königlichen trotzte man im Bernabeu allerdings ein 2:2 ab. Der damalige Doppeltorschütze Emmanuel Dennis wurde anschließend mehrfach mit einem Wechsel zum BVB und bis zuletzt mit einem Premier-League-Transfer in Verbindung gebracht. Gemeinsam mit Krépin Diatta, Hans Vanaken und Charles De Ketelaere bildet der Nigerianer das offensive Prunkstück einer Mannschaft, die nur überraschen kann – vielleicht sogar den BVB.

  • Stadion: Jan-Breydel-Stadion (29.062 Plätze)
  • Titel: 16x Meister, 11x Pokalsieger
  • Trainer: Philippe Clement
  • Top-Elf: Mignolet – Mata, Kossounou, Deli, Sobol – Rits, Vormer, Vanaken – Diatta, Dennis, De Ketelaere

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