José Mourinho gehörte beim Champions-League-Finale in Wembley am vergangenen Samstag zu den eingeladenen Sieger-Trainern. Jürgen Klopp (56 / 2019 mit Liverpool) sang oben auf der Tribüne „You’ll never walk alone“, Sir Alexander Chapman Ferguson (82 / 1999 und 2008 mit Manchester United) war ebenfalls mit von der Partie. Aber: Nur Mourinho wurde ausgepfiffen…
Und das, obwohl „The Special One“, der 2004 mit Porto und 2010 mit Inter Mailand erfolgreich war, am Ende den unterlegenen Dortmunder Trainer Edin Terzic tröstete. Ein Bild dieses Finales.
„Ich werde diesen Moment nie vergessen“, so Terzic, „es zeigt, was für ein großartiger Trainer und Mensch er ist.“
Mourinho: „Ich habe ihm gesagt, dass die Zeit ihm nicht helfen wird, diesen Schmerz zu verarbeiten. Aber er sollte stolz darauf sein, was er und sein Team geleistet haben.“ Die nächste Saison wird für Edin Terzic nach der verpassten Meisterschaft 2023 und dem verlorenen CL-Finale sicher nicht einfach, klar.
Aber: José Mourinho, der als Trainer mit 9 Klubs 26 Titel gewann und zuletzt im Januar bei der AS Rom entlassen, tritt bei Fenerbahce Istanbul ein schweres Erbe an.
Sein Vorgänger Ismail Kartal (62) war am Bosporus 333 Tage im Amt und holte im Schnitt 2,40 Punkte.
99 Zähler reichten „Fener“, das sich vor der Saison u. a. mit Ex-Bundesliga-Torjäger Edin Dzeko verstärkt hatte, nicht zur Meisterschaft in der Süper Lig.
Das ist Vereinsrekord. Aber der Stadt- und Erzrivale Galatasaray holte drei Punkte mehr.
Auch die Verweildauer auf dem Schleudersessel im Stadion Sükrü Saracoglu war zuletzt kurz: Seit Ersun Yanal, der 2020 entlassen wurde, blieb kein Fenerbahce-Trainer mehr länger als ein Jahr.
Das könnte bei Mourinho anders werden. „Mit ihm läuten wir eine neue Ära ein“, versprach Präsident Ali Koc nach der Verpflichtung des erfolgreichsten Trainers, der je in die Türkei wechselte. Koc machte sich die Idee seines Präsidentschafts-Konkurrenten und Vorgängers Aziz Yildirim zu Nutze – und holte Mourinho mit einem Kontrakt bis 2026 (plus 1 Jahr Option) zu Fenerbahce. „So“ vermutet Hakan Uzun im Kicker-Sportmagazin (Montags-Ausgabe), „sicherte er sich womöglich wieder die Macht.“
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