Champions League

Klopp – der normale Typ, der aus Zweiflern Gläubige macht

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Wenn in weniger als zwei Stunden der Anpfiff zum diesjährigen Champions-League-Finale ertönt, werden viele Augen auf eine Person gerichtet sein: Jürgen Klopp.

Der gebürtige Schwabe wird zum dritten Mal in seiner Karriere in einem Champions League-Finale an der Seitenlinie stehen. Es ist sein zehntes Finale in einem Club-Wettbewerb überhaupt. Wovon allerdings die letzten Sechs allesamt erfolglos verliefen.

„Der ewige Zweite“, „Looser-Leader“ und ähnliche Ausdrücke hört man schon hinter hervor gehaltener Hand. Doch kann man bei einem Trainer, der so oft ein Finale erreicht hat und nachweislich so eindrucksvoll wie fast kein anderer seiner Mitstreiter, Mannschaften formt und verschweißt, von „erfolglos“ oder gar einem Verlierer sprechen? Mitnichten.

„Es ist nicht wichtig, was die Leute von dir denken, wenn du kommst. Es ist wichtig, was sie von dir denken, wenn du gehst“

Als Jürgen Klopp im Februar 2001 in Mainz vom durchschnittlichen Zweitligaspieler zum Cheftrainer gemacht wurde, stand der selbsternannte Karnevalsverein kurz vor dem Gang in die dritte Liga. Fortan sollte in Fußball-Mainz nichts mehr so sein wie vorher. Vom sicheren Zweitliga-Absteiger zum Erstligisten in drei Jahren. Jürgen Klopp hat sich einen ersten Namen gemacht und gelang durch seine messerscharfen Analysen während der WM 2006 weiter an Beliebtheit. Seine lockere und charmante Art zog das Publikum förmlich in seinen Bann. Man bekam eine erste Vorahnung, wie Klopp seine Spieler auf seine Seite ziehen kann.

Nachdem dem HSV „die Jeanshose im Bewerbungsgespräch nicht gefiel“ und der FC Bayern lieber Jürgen Klinsmann als Trainer verpflichtete, traute sich Jürgen Klopp im Jahr Mai 2008 dann die Mission Borussia Dortmund. Ein wankender Riese, der drei Jahre zuvor dem finanziellen Kollaps gerade so entkam. Und man kann sagen: Es war für beide Seite wohl die beste Entscheidung die man treffen konnte. Der weitere Verlauf der Geschichte ist bekannt. Acht Jahre „Vollgasfußball“, zwei Meisterschaften, ein Pokalsieg, ein Champions League-Finale sind die herausragende Bilanz von Jürgen Klopp. Ohne ihn wäre der BVB heute wohl nicht da, wo er jetzt ist. „Es ist nicht wichtig, was die Leute von dir denken, wenn du kommst. Es ist wichtig, was sie von dir denken, wenn du gehst“, so Klopp bei seiner emotionalen Abschiedsrede nach acht erfolgreichen Jahren in Schwarz-Gelb.

„Aus Zweiflern Gläubige machen“

Mittlerweile ist „Kloppo“ seit fast vier Jahren beim Liverpool FC. Die selbsternannten Experten, die prophezeiten Klopp könne seine emotionale Ansprache im Ausland nicht durchbringen wie einst in Mainz und Dortmund, belehrte der 51-jährige Fußball-Lehrer eines Besseren. Wie es „The Normal One“ bei seiner Antritts-Pressekonferenz in Liverpool versprach: Er machte aus den Zweiflern Gläubige. Die Fans lieben ihn und seinen „Heavy Metal football“ – und das, obwohl die „Reds“ weiterhin auf den ersten großen Titel seit 2006 warten.

Heute könnte das Warten ein Ende finden. Für Liverpool, aber auch für Klopp. Die Chancen stehen gut, denn in seinen bisherigen neun Duellen gegen die Spurs blieb Klopps Liverpool achtmal ungeschlagen. Vier Siegen stehen lediglich einer Niederlage gegenüber.

 

 

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