Kritik von Micoud und Cafu: „Paris Saint-Germain hat keine Seele“
Mit Girondis Bordeaux spielte der Ex-Bremer Johan Micoud mehrfach gegen Paris St. Germain. Doch das damalige Format der Mannschaft hat wenig mit dem heutigen zu tun. Denn mittlerweile ist die Mannschaft gespickt mit internationalen Top-Stars. Doch trotzdem findet Micoud wenig Anerkennung für den Verein. Ähnlich wie Brasilien-Legende Cafu. Er ist enttäuscht von der Entwicklung von Superstar Neymar.
„Keine Seele“
Mit einem 2:1-Rückstand muss Paris St. Germain in das heutige Rückspiel gegen Borussia Dortmund gehen. Ohne Fans müssen die Franzosen das Hinspiel-Ergebnis egalisieren, um in das Viertelfinale der UEFA Champions League einzuziehen. Für den Franzosen Johan Micoud hat der Meister aber andere Probleme als den Fan-Ausschluss in der Partie.
„Paris Saint-Germain hat keine Seele“, kritisiert der ehemalige Bundesligaspieler das Top-Team gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Das habe ich sich vor allem im Hinspiel gezeigt, in dem man nicht qualitativ unterlegen war, aber von der Mentalität her, dem deutschen Klub unterlegen war: „Paris fehlt es an Kultur, an Mentalität und an Intensität. Das Hinspiel gegen Dortmund war nur ein Beispiel dafür“.
Allgemein glaubt Micoud nicht an ein zukunftsträchtiges Konzept bei dem Hauptstadt-Klub. Dabei sieht er auch den deutschen Trainer Thomas Tuchel als falsche Wahl für den Job: „Gerade habe ich nicht den Eindruck, dass er die Lösung dafür gefunden hat. Jedes Mal, wenn Gefahr droht, wird es kompliziert“. Auch DFB-Legende Lothar Matthäus hatte das Engagement bei Paris hinterfragt.
Cafu ist enttäuscht von Superstar Neymar
Der ehemalige Fußballer Cafu war zwar nicht in Frankreich aktiv als Sportler, hat als Brasilianer aber natürlich vor allem auf PSG-Superstar Neymar seinen Blick. Von der Entwicklung des einstigen Fußball-Juwels ist er etwas enttäuscht. Denn den Anspruch mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo gleichzuziehen hat er nicht erfüllt. „Neymar ist sicher einer der besten brasilianischen Spieler der vergangenen zehn Jahre. Aber in den letzten 15 Jahren haben Lionel Messi und Cristiano Ronaldo alles dominiert. Da fehlt ihm noch einiges“, analysiert Cafu das Top-Trio im Gespräch mit „t-online“.
Der Wechsel nach Paris sollte die Chance darstellen, aus dem Schatten von Superstar Lionel Messi hervorzutreten. Bisher gelang dies dem Brasilianer aber nicht. Die ganz großen Titel blieben für den 28-Jährigen bisher aus. Seit dem Wechsel konnte er „nur“ Titel im nationalen Wettbewerb gewinnen. Um zu den ganz großen des Fußballs aufzustoßen, muss Neymar auch mit Paris international Erfolg haben: „Ob sich das eines Tages ändert, liegt einzig und allein an ihm“.