Am heutigen Dienstag geht es endlich wieder los: Die Champions-League-Gruppenphase startet und hat mit dem Gastspiel des FC Bayern beim FC Barcelona gleich einen absoluten Kracher im Angebot. Außerdem greifen Top-Teams wie Manchester United, Titelträger Chelsea oder Juventus Turin ins Geschehen ein und Bundesliga-Tabellenführer Wolfsburg reist zum OSC Lille. Am Mittwoch trifft der BVB in Istanbul auf Besiktas und Leipzig muss zu Manchester City. Zudem werden morgen auch PSG, Liverpool, Milan, Inter und Real ihre Kostproben abgeben. Bevor erstmals in dieser Saison die berühmte Hymne erklingt, hat Lothar Matthäus zur Bundesliga und dem Königsklassenstart in seiner „Sky“-Kolumne eine erste Einschätzung abgegeben.
Von Dortmund zeigt sich Matthäus nach den ersten vier Liga-Spieltagen und späten Siegen gegen Hoffenheim und Leverkusen durchaus beeindruckt. „Sowohl Dortmund-Trainer Marco Rose als auch Borussia Dortmund an sich haben im vergangenen Jahr oft die Partien am Ende noch aus der Hand gegeben“, erinnert sich der 60-Jährige. „Bei den Dortmundern war es ähnlich. Die Unkonzentriertheit gegen Ende hat den Borussen fast die Königsklassen-Quali gekostet. In den Jahren zuvor womöglich auch mal den Meistertitel.“ Nun wären Trainer und Verein besser vorbereitet.
„Ich kann mir gut vorstellen, dass Rose aus der Vergangenheit gelernt und Ansprache, System sowie Vorbereitung auf das Spiel geändert hat. Auf der anderen Seite hat er nun vielleicht Mentalitäts-Spieler wie Erling Haaland.“ Der BVB wirke „gefestigter und willensstärker“, daher glaubt Matthäus, dass sie „im Gegensatz zum vergangenen Jahr wieder mit FC Bayern um die Meisterschaft spielen.“
Entschieden härter geht der Rekordnationalspieler dagegen mit RB Leipzig ins Gericht. „Es war ein katastrophaler Saisonstart von Jesse Marsch und seiner Mannschaft“, schreibt Matthäus. Ein Umbruch sei nach den Abgängen von Julian Nagelsmann, Marcel Sabitzer und Dayot Upamecano zwar logisch gewesen, dennoch hätte man „die erfolgreiche Art Fußball zu spielen nicht so radikal ändern dürfen.“ Für den „Sky“-Experten steht fest: „Der Titel ist futsch, aber ein Champions-League-Platz muss drin sein.“
Deutlich positiver als Leipzig hat sich in dieser noch jungen Saison bislang der FC Bayern präsentiert. Besonders Jamal Musiala spielte sich zuletzt immer mehr in den Mittelpunkt. „Vielleicht sehen wir die nächste Musiala-Gala schon im Camp Nou“, unkt Matthäus. Schließlich sei Barca ohne Messi „eine Wundertüte. Keiner weiß genau, was man von dieser Mannschaft jetzt erwarten kann. Da die Bayern in körperlich guter Verfassung und mit bester Laune anreisen, sehe ich sie klar im Vorteil.“
Abschreiben will er die Katalanen jedenfalls nicht. „Vielleicht verteilt sich jetzt die Last bei Barcelona auf mehrere Schultern, weil der eine große Superstar fehlt. Es bleibt eine gute Mannschaft, aber eben keine besonders Gute mehr, da der einzigartige Messi nun in Paris spielt. Auf dem Papier ist Paris jetzt einer der ganz großen Favoriten auf den Titel.“
Aus der Bundesliga dürfte wohl nur ein Team realistische Chancen auf den Henkelpott haben. „Wenn Bayern vom Verletzungspech verschont bleibt, kann der deutsche Meister auch in Europa ein deutliches Wörtchen mitreden. Die vier englischen Top-Teams, die sich sehr gut verstärkt und einen super Start in der Liga hingelegt haben, Paris und die Bayern – das sind meine Favoriten auf den Sieg in der Königsklasse. Aus Italien und Spanien sehe ich aktuell niemanden mit diesem Potenzial.“
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