Drittes Tor im dritten Champions-League-Spiel, 75 Prozent Wahrscheinlichkeit auf das Weiterkommen ins Achtelfinale – Karim Adeyemi (19) und RB Salzburg verleiht die „Königsklasse“ anscheinend Flügel. 3:1 (1:1) gegen den VfL Wolfsburg am frühen Mittwochabend – und mit jedem Tor wird Adeyemi für die Topklubs interessanter. Die Historie zeigt: Salzburg ist eine Schule für Stürmer-Stars geworden.
Bevor Adeyemi und die „Roten Bullen“ gegen die „Wölfe“ den Rasen in Wals-Siezenheim betraten, gehörten dem offiziellen Vorgänger des deutschen Nationalspielers schon die Schlagzeilen. Patson Daka (23) hatte im vorgezogenen Europa-League-Spiel von Leicester City bei Spartak Moskau (3:4 für die Gäste aus Leicester) am Mittwochnachmittag viermal für die Mannschaft aus der englischen Premier League getroffen. 30 Millionen Euro bezahlte Leicester im Sommer für den Stürmer aus Sambia an Salzburg. Daka kam auf die Traum-Quote von 54 Bundesliga-Toren in 82 Spielen in Österreich.
Nur ein Sturmbulle erreichte seit 2010 eine höhere Tor-Anzahl: Alan Douglas Borges de Carvalho, genannt Alan, der zwischen August 2010 und Dezember 2014 exakt 59-mal in 88 Ligaspielen für Salzburg netzte. Der Brasilianer wechselte dann zu Guangzhou FC in die Chinese Super League.
Nach dem Abgang von Daka im Sommer 2021 rückte Adeyemi in Salzburg in den Fokus. Allein in den ersten fünf Liga-Spielen in Österreich traf er fünfmal. Auf dem Weg in die dritte Champions-League-Gruppenphase in Folge (Rekord für ein österreichisches Team) erzielte der Deutsche bei Bröndby IF (2:1) einen mitentscheidenden Treffer. „Bleibt er so dran, hat er eine große Karriere vor sich“, sagt RBS-Trainer Matthias Jaissle über den gebürtigen Münchner, der in der österreichischen Bundesliga eine Sieg-Quote von 100 Prozent und acht Tore in zehn Spielen vorweisen kann.
Blickt man nun auf die Liga-Spiele und die Torquoten, die Adeyemis Vorgänger in Salzburg vorlegten, muss man zu dem Schluss kommen, dass Adeyemi das nächste Juwel sein wird, dass aus der Bullenschmiede zu einem Großklub wechseln wird.
Beispiel Erling Braut Haaland. Als der Norweger mit RB Salzburg 2019 die Champions League rockte, spielte Adeyemi noch beim Farm-Team FC Liefering. Haaland gelangen in 16 Bundesliga-Spielen in Österreich 17 Tore. Dazu kamen acht Tore in sechs Champions-League-Spielen. Rasanter als der Sturmbulle aus Skandinavien entwickelte sich in Salzburg seit 2010 kein anderer Angreifer. Borussia Dortmund holte ihn im Dezember 2019 in die Bundesliga, nachdem er gerade mal elf Monate für die Salzburger Bullen gespielt hatte. Inzwischen ist Haaland DFB-Pokalsieger mit dem BVB und der Transfer-Hotspot in Europa.
In der deutschen Bundesliga landete auch Munas Dabbour. Der Israeli, der auch in Verbindung mit dem FC Liverpool stand, bestritt 76 Liga-Spiele für Salzburg (44 Tore), ehe er sich nach drei Jahren in Österreich 1899 Hoffenheim anschloss.
Zwei Jahre lang machte ein gewisser Sadio Mané in Salzburg mit 31 Treffern aus 63 Liga-Spielen auf sich aufmerksam. Der FC Liverpool holte den Senegalesen 2016 vom FC Southampton, der zuvor mit einer Ablöse von 11,8 Mio. Euro für eine neue Rekordsumme der österreichischen Bundesliga gesorgt hatte. Fast vier Jahre baute RB Salzburg den Japaner Takumi Minamino auf. Der Japaner machte 42 Tore in 136 Erstligaspielen in Österreich – und wechselte im Dezember 2019 ebenfalls zum FC Liverpool und Jürgen Klopp.
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