China, Niederlande, Portugal. Seit seiner Entlassung bei Bayer Leverkusen im Jahr 2017 hat Roger Schmidt als Trainer viel von der Welt gesehen. Auf dem Weg konnte der 55-Jährige einige Triumphe bejubeln. Allerdings war Schmidt noch nie so erfolgreich wie aktuell bei Benfica Lissabon.
Mit einem furiosen 4:3-Sieg gegen Juventus Turin machte Benfica am Dienstagabend den Einzug ins Champions League-Achtelfinale perfekt. Damit ist der portugiesische Rekordmeister auch nach dem 20. Spiel unter der Führung von Roger Schmidt weiterhin ungeschlagen. Allgemein liest sich die Bilanz des deutschen Übungsleiters, der im Sommer von PSV Eindhoven gekommen war, äußerst beeindruckend.
In der Liga führt die Mannschaft aus der portugiesischen Hauptstadt die Tabelle bereits mit sechs Punkten Vorsprung an. In der Champions League blieb man in einer durchaus schwierigen Gruppe mit Paris Saint-Germain, Juventus Turin und Maccabi Haifa bisher ungeschlagen und kämpft am letzten Spieltag sogar noch um den Gruppensieg. Auch im portugiesischen Pokal ist Benfica noch vertreten.
Nach zwei Saisons ohne Titel kann sich der Klub in dieser Spielzeit also berechtigte Hoffnungen machen, dass mindestens eine Trophäe in die Vereinsvitrinen wandert. Auch im europäischen Vergleich ist Benfica einsame Spitze. In den zurückliegenden 20 Pflichtspielen holten die Scharlachroten 54 von 60 möglichen Punkten. Damit liegen sie auf Rang 1 vor der SSC Neapel (53) und Paris Saint-Germain (52).
An der Entwicklung hat auch Roger Schmidt einen maßgeblichen Anteil. Das Gefühl, ein Spiel zu verlieren, dürfte der Übungsleiter mittlerweile gar nicht mehr kennen. Am 14. April musste Schmidt, damals noch als Trainer von Eindhoven, beim 1:2 gegen Leicester City im Viertelfinale der UEFA Conference League letztmals seinem Gegenüber zum Sieg gratulieren. Es folgten 22 Siege und vier Unentschieden.
Schmidt lässt bei Benfica attraktiven Offensivfußball mit hohem Pressing spielen. Die Wertschätzung, die er für seine Arbeit erfährt, ist schon jetzt enorm. Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Juventus kam die Frage auf, ob Schmidt seinen bis 2024 laufenden Vertrag nicht bereits vorzeitig verlängern wolle. Der 55-Jährige will sich darüber noch keine Gedanken machen: „Ich fühle mich aktuell so glücklich und ich denke, es gibt keine Eile, darüber zu sprechen. Im Moment sind wir auf unsere Spiele fokussiert. Wir sind immer noch erst am Anfang.“
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