DFB-Pokal

1860 gegen Kiel: Rache der Störche oder Festmahl für die Löwen?

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Kiel hoch im Norden, München tief im Süden – fast 700 Kilometer liegen zwischen den beiden Städten, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch zwischen Kieler Hafen und Münchner Viktualienmarkt liegt ein verbindenes Element; der Fußball. Bereits in den letzten Jahren kreuzten sich die Wege von Holstein Kiel und 1860 München sowohl im DFB-Pokal als auch in der Relegation um die 2. Bundesliga. Das bessere Ende für sich hatten jeweils die Sechzger. Kann der Zweitligist aus Kiel diesmal den Spieß umdrehen?

Bierofka gegen Walter – Runde Drei

Bei Kiel sind bis auf Arne Sicker (Oberschenkelprellung) alle Mann an Bord. Auch beim TSV kann man fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Aaron Berzel fällt nach seinem Sehnenriss weiterhin aus, der Einsatz von Daniel Wein ist zumindest fraglich. Zudem fehlt Jan Mauersberger aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre.

Zusätzliche Brisanz weist das Spiel aufgrund der vorherigen Duelle zwischen den beiden Coaches auf. Kiels Trainer Tim Walter war bis zum Sommer für die Amateure des FC Bayern München verantwortlich. Vergangene Saison kam es nach dem Zwangsabstieg der Blauen in die Regionalliga Bayern zu zwei emotionalen Aufeinandertreffen zwischen ihm und 1860-Trainer Daniel Bierofka. Auch wenn davon beide im Vorfeld der heutigen Pokalpartie nichts wissen wollen. „Ich konzentriere mich jetzt voll und ganz auf meine Aufgabe bei Holstein Kiel. Da bleibt keine Zeit, um zurückzublicken“, sagt Walter. „Ich habe beide Derbys gewonnen! Welche Rechnung soll da offen sein?“, lässt sich der 42-jährige allerdings zu einem Seitenhieb gegen seinen Amtskollegen hinreißen.

Der nimmt das Ganze gelassen: „Nein, das ist mir relativ egal. Ich spiele nicht gegen Tim Walter, sondern gegen Kiel“, so Bierofka. Und er findet auch lobende Worte für Walter, mit dem er sich vergangene Spielzeit am Rande der Derbys noch heftige Scharmützel geliefert hatte. „Es war mir auch klar, dass er weiter so mutig Fußball spielen lassen wird wie bei Bayern“, spielt Bierofka auf den mit den vier Punkten aus zwei Spielen gelungenen Saisonstart der Störche an. Seine eigene Mannschaft tut sich nach dem Aufstieg noch schwer, in der 3. Liga Fuß zu fassen. Nach vier Partien steht man mit vier Punkten im Tabellenmittelfeld. Bierofka betont aber, er habe bei der 0:1-Niederlage gegen Uerdingen am vergangenen Sonntag „sehr viele positive Dinge“ gesehen.

Besiegt Kiel sein 1860-Trauma?

Viel Positives wird wiederum den Kielern im Rückblick an die bisherigen Duelle mit 1860 München nicht einfallen. 2014 gab es diese Begegnung es in der ersten Runde des DFB-Pokals schonmal, allerdings reisten damals die höherklassigen Löwen zum Drittligisten nach Kiel. Die Gastgeber waren über eine Stunde spielbestimmend – dennoch siegte am Ende der TSV 1860 mit 2:1. Am Ende der Spielzeit 2014/15  trafen sich beide Vereine dann zudem in den Relegationsspielen wieder. Nach einen 0:0-Hinspiel-Ergebnis in Kiel setzten sich die Müncher in einem dramatischen Rückspiel mit 2:1 durch.

Neben Hauke Wahl und Patrick Herrmann ist Towart Kenneth Kronholm einer von drei Kieler Spielern, die schon vor vier Jahren dabei waren: „Das Relegations-Aus gegen die Löwen ist für mich längst abgehakt. Seitdem hat sich bei beiden Vereinen viel verändert, bei der KSV in eine positive Richtung, beim TSV eher in eine negative“, stichelt der 32-jährige US-Amerikaner. Denn was die Ligazugehörigkeit betrifft, hat sich das Blatt mittlerweile gewendet und die Störche sind obenauf. Doch bei den Fans dürfte der Stachel noch tief sitzen. Heute bietet sich den Norddeutschen endlich die Chance auf Wiedergutmachung.

Voraussichtliche Aufstellungen

1860 München: Hiller – Paul, Weber, Lorenz, Steinhart – Moll, Wein – Kindsvater, Karger – Mölders, Grimaldi

Holstein Kiel: Kronholm – Dehm, Schmidt, Wahl, Van den Bergh – Kinsombi, Meffert – Lee, Mühling, Honsak – Seydel

Fakten zum Spiel

  • Anpfiff: Sonntag, den 19.08.18, um 18:30 Uhr
  • Stadion: Stadion an der Grünwalder Straße, München
  • Schiedsrichter: Sascha Stegemann (SR), Mike Pickel (SR-A. 1), Markus Schüller (SR-A. 2), Nicolas Winter (4. Offizieller)
  • Bilanz gegeneinander: 3 – 1 – 0 bei 6:2 Toren
  • Bilanz gegeneinander bei Heimspiel 1860 München: 2 – 0 – 0 bei 4:1 Toren

 

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