DFB-Pokal

Das Glück ist zurück! – Warum Köln und Bremen im Pokal wieder Siegen können

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In der Bundesliga auf den Plätzen 17 und 18 – wenig Glück im bisherigen Saisonverlauf – aber im DFB Pokal ins Achtelfinale eingezogen und das trotz gleichklassiger Gegner. Auf den ersten Blick klingt das zwar recht unlogisch, die Gründe für die Situation des 1. FC Köln und des SV Werder Bremen liegen jedoch auf der Hand.

Der FC hat wieder Glück

Es lief die 35. Minute im Berliner Olympiastadion, Hertha drückte auf die Führung. Der 1. FC Köln startete einen Entlastungsangriff über die rechte Seite. Dann missglückte Leonardo Bittencourt ein Abschluss aus halbrechter Position. Auf den ersten Blick alles wie immer in dieser Saison bei den Kölnern. Doch der Abschluss von Bittencourt landete auf dem Kopf von Sehrou Guirassy, der am Sonntag noch, vor dem leeren Tor stehend, die Riesenchance zum 1:0 vergab. Guirassy legte den Ball rüber zu Simon Zoller, der heute neben ihm im Sturm auflief und bei den FC-Anhängern ebenso als Chancentod verschrien ist. Zoller traf die Kugel optimal, der Ball landete im Netz, der FC ging in Führung. Als Dominic Maroh dann kurz vor der Pause eine Ecke zum 0:2 verwandelte, war klar: Das Glück ist zurück! Zwar erzielte U21-Europameister Niklas Stark für die Hertha nach Christian Clemens‘ Tor zum 0:3 noch einen Ehrentreffer, jedoch blieb es letztlich beim überzeugenden Sieg für die Domstädter.

Belfodils Debüt-Tor ins Glück

Ähnlich lief die Partie in Bremen ab. Der Tabellen-17. der Bundesliga empfing die von Julian Nagelsmann trainierte TSG 1899 Hoffenheim. Nach einem Beginn, bei dem das Team von Alexander Nouri dem Europapokal-Teilnehmer ebenbürtig war, übernahm dieser das Ruder in der Partie und hätte in der 18. Minute mit viel Wohlwollen des Schiedsrichters einen Elfmeter bekommen können. Hoffenheim dominierte, hatte über 70 Prozent Ballbesitz als die Grün-Weißen in der 34. Minute eine Ecke zugesprochen bekamen. Zlatko Junuzovic führte diese aus, Thomas Delaney verlängerte auf Sommer-Neuzugang Ishak Belfodil, der zum 1:0 einschob. Hoffenheim versuchte im weiteren Spielverlauf viel, aber erzielte kein Tor. Werder hatte das berühmte „Glück des Tüchtigen“.

Endlos-Serie und Ende einer Serie

Die Gründe für die Siege der beiden Krisen-Klubs liegen auf der Hand – wenn man sie sehen will. Der erste Grund ist der Wettbewerb DFB-Pokal. Sowohl der FC als auch die Werderaner errangen ihren letzten Pflichtspielsieg im Pokal. „Keine Kunst“ gegen solche Erstrunden-Gegner denkt sich sicherlich der neutrale Betrachter. Jedoch sind diese Siege auch die ersten Erfolgserlebnisse der Spieler aus Köln und Bremen seit längerer Zeit. Sozusagen der letzte Strohhalm, an den sich die Optimisten klammern.

Hinzu kommt an der Weser die Endlos-Serie von 35 Jahren ohne Heimniederlage im DFB-Pokal. Alleine die Tatsache, dass diese Serie länger besteht, als alle Spieler, die heute für Werder agierten, dürfte für Werder Motivation genug gewesen sein, sich in jeden Ball hereinzuwerfen, damit diese Serie nicht reißt. Somit konnten sowohl der FC als auch SVW heute nach 73 Tagen ohne echte Erfolgserlebnisse endlich wieder mit ihren Fans feiern.

Medialer Fokus konzentrierte sich auf Top-Duell

Am letzten Sonntag, an dem beide Teams im Müngersdorfer Stadion in Köln aufeinander trafen, lag der mediale Fokus voll und ganz auf dem Duell der beiden Krisen-Klubs. Alle starrten angespannt in die Domstadt und wollten wissen, welches Team sich „aus der Krise“ befreit. Dass die Partie 0:0 endete war schlussendlich erwartbar und kam nicht wirklich überraschend. Dass der mediale Fokus heute eher auf Partien wie RB Leipzig gegen den FC Bayern München oder dem „kleinen“ Nordderby VfL Wolfsburg gegen Hannover 96 lag, nahm mit Sicherheit ein wenig Druck von den Schultern der Akteure. Des Weiteren erwartete niemand einen Sieg von beiden Teams. So lag der Druck eher auf Seiten der Hertha und Hoffenheim, schließlich konnten nur sie sich blamieren. Köln und Werder hatten hingegen nichts zu verlieren.

Auch die „einvernehmliche“ Trennung des FC und dem bisherigen Geschäftsführer Jörg Schmadtke lenkte die Aufmerksamkeit von der Mannschaft weg. Die Zeit zwischen der Trennung des Sportdirektors und dem Pokalspiel gegen Hertha war wahrscheinlich die erste Zeit in dieser Saison, in der Peter Stöger in Ruhe mit seinem Team arbeiten konnte. Vorher wurden immer andere Themen an die Spieler herangetragen, unter anderem das Thema Europapokal, wie man mit der Mehrfachbelastung umgehen könne, das Transfer-Theater um Anthony Modeste und viele weitere Dinge.

Ob diese Erfolgserlebnisse des gestrigen Tages den beiden Teams auch im Bundesliga-Alltag Aufschwung geben wird, erfahren wir bereits am Wochenende, wenn der 10. Spieltag ansteht. Dann reist der 1. FC Köln zum Team der Stunde zu Bayer 04 Leverkusen und der SV Werder Bremen empfängt den FC Augsburg.

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