Für Bayer-Legende und Final-Botschafter Michael Ballack gab es bei der Pokalübergabe vor der Siegerehrung kaum nachvollziehbare Pfiffe von den FCK-Fans aus der Ostkurve des Olympiastadion.
Um 22.23 Uhr war es dann soweit: Lukas Hradecky reckte als Kapitän von Bayer 04 Leverkusen den DFB-Pokal in die Höhe.
Es war der 2. Finalsieg für Bayer 04 Leverkusen im 5. DFB-Pokalfinale – und nach 3 Niederlagen in Folge, 2002, 2009 und 2020 war der Bann gebrochen.
Bayer-Regisseur Granit Xhaka traf per Weitschuss nach 16 Minuten. Damit wurde der 2023 vom FC Arsenal verpflichtete Mittelfeldspieler zum ersten Schweizer, der in einem DFB-Pokalfinale traf.
Es war der erste Rückstand für Lautern in dieser Pokal-Saison.
Kaiserslautern konnte nur 2 von 8 Finalspielen um den „Pott“ gewinnen, zuletzt 1996.
Leverkusen musste nach der Gelb-Roten Karte für Odilon Kossounou (44.) eine komplette Halbzeit in Unterzahl auskommen. „Wir haben heute sehr viel gelitten nach der Roten Karte“, gestand Bayer-Geschäftsführer Fernando Carro (59) anschließend in der ARD, „aber die Spieler haben es hervorragend gemacht und wir sind verdient Pokalsieger geworden.“
Weltmeister Bastian Schweinsteiger (39), 2003 mit dem FC Bayern Double-Sieger (3:1 im Pokalfinale gegen Lautern) im Ersten: „Es ist unheimlich schwer, gegen Bayer Leverkusen Fußball zu spielen, sie haben nur 24 Gegentore kassiert, haben wieder zu Null gespielt, das ist schon beeindruckend.“
Die Kölner gewannen erst am 15. April 1978 im Gelsenkirchener Parkstadion das Pokalfinale (2:0 gegen Fortuna Düsseldorf) und holten sich am 29. April nach 5:0 im Hamburger Volksparkstadion beim FC St. Pauli durch die um drei Treffer bessere Tordifferenz vor Borussia Mönchengladbach die Meisterschaft.
Das 3:2 gegen Aachen im Pokalfinale war eines von 3 gewonnenen Endspielen für Werder-Coach Thomas Schaaf (neben 1999 und 2009).
Erst souveräner Deutscher Meister (8 Punkte Vorsprung) gegen Gladbach (2:0) am 32. Spieltag, dann ein fulminantes 5:2 im DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern mit 3 Toren von Robert Lewandowski.
Bayer Leverkusen hätte schon 2002 in diese Reihe dringen können, verlor damals aber das Pokalfinale 2:4 gegen Schalke und zuvor bei 2 Pleiten aus den letzten 3 Spielen die Meisterschaft an den BVB – nach 5 Punkten Vorsprung. Seitdem haftete dem Bayer-Klub das „Vizekusen“-Image an.
Das alles ist nun Geschichte. Bayers „Double“-Trainer Xabi Alonso (42) im Ersten: „Wir haben ein großes Spiel als Mannschaft gezeigt, haben sehr gut gekämpft und diszipliniert gespielt. Es war eine Traum-Saison bis zum letzten Tag. Das ist ein großer, großer Erfolg. Wir werden uns in der Zukunft immer daran erinnern.“
Wir auch.
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