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DFB-Pokal

So scheiterte der FC Bayern am Underdog

FC Saarbrücken Bayern Pokal

FC Saarbrücken – FC Bayern München in der 2. Runde des DFB-Pokals 2:1 (1:1). Das Spiel, das bis Mittwoch wegen starker Regenfälle im Saarland auf der Kippe stand, wurde zum Waterloo für den haushohen Favoriten aus München.

„Extraordinär! Die Erde bebt im Ludwigspark“, nahmen es die französischen Kollegen von L’Equipe TV nach dem 2:1 von Marcel Gaus (90. + 6) gerne eine Nummer größer.

Deshalb halten wir es mit den Kollegen vom DFB in Frankfurt: „Wir machen heute überraschenderweise 1. FC Saarbrücken.“ Oder anders. „Chelsea konnte nur so gewinnen“, sagte Bayern-Idol Stefan Effenberg einst nach dem Elfmeter-Drama gegen die Londoner im „Finale dahoam“ in der Champions League 2012 in München.

Das galt am späten Mittwochabend für die Saarbrücker. Sie kamen, nachdem zuvor einige FCS-Spieler von Krämpfen geplagt wurden, doch noch zum 2:1-Siegtor.

Nach 23 Jahren

Dabei schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die Bayern den K.o.-Schlag für den Underdog landen würden. So liefen sie in einen Konter, den Gaus zur größten Pokal-Sensation seit dem Jahr 2000 veredelte.

Es war vor exakt 23 Jahren, als Bayern München am 1. November 2000 beim 1. FC Magdeburg aus der NOFV Oberliga Nordost (4. Liga) trotz Star-Besetzung mit den späteren Champions-League-Siegern Giovane Elber, Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic oder Paulo Sergio mit 3:5 im Elfmeterschießen die Segel streichen musste.

  • Bis zum 1. November 2023 war dies das letzte Mal, dass der Rekord-Pokalsieger an einem unterklassigen Team aus der 3. oder 4. Liga scheiterte.
  • Seit dem Final-Erfolg von 2020 gegen Bayer Leverkusen (4:2) kam der FC Bayern nicht mehr über das Pokal-Viertelfinale hinaus.

6-mal weiter gegen höher spielende Klubs

Beim 1. FC Saarbrücken ist es so, dass man seit der Pokal-Saison 2019/2020, in die man als Regionalligist (4. Liga) ging, 6-mal gegen höher firmierende Klubs weiterkam.

4-mal gelang das 2019/2020. Die fantastische FCS-Pokalreise ging damals im Ausweichstadion von Völklingen über die Stationen Jahn Regensburg, 1. FC Köln (jeweils 3:2), Karlsruher SC und Fortuna Düsseldorf (5:3 bzw. 8:7 n. E.) bis ins Halbfinale, wo sich Bayer Leverkusen (0:3) als zu stark erwies.

Bei 3 seiner letzten 4 Pokal-Teilnahmen kam der 1. FC Saarbrücken bis ins Achtelfinale.

Zweitältester Cup-Torschütze

Marcel Gaus wurde mit 34 Jahren, 2 Monaten und 30 Tagen zum zweitältesten Torschützen des Vereins, der das damals eigenständige Saarland 1955 im Europapokal der Landesmeister vertrat.

Als „Gefühlschaos pur, Explosion direkt vor unserer Kurve“ schilderte Gaus die Momente nach seinem historischen Treffer.

  • Er überholte den marokkanischen WM-Star von 1998, Mustapha Hadji, der im absoluten Spätherbst seiner Karriere (u. a. Espanyol Barcelona, Aston Villa, Sporting Lissabon) für die Saarländer spielte und beim 1:2 (n. V.) bei der SpVgg Unterhaching 2005 bereits 33 Jahre, 11 Monate und 5 Tage alt war.
  • Ältester Pokal-Torschütze – und auch Wettbewerb übergreifend Tor-Methusalix der Saarbrücker – bleibt aber der legendäre Wolfgang Seel, der im DFB-Pokal am 19. Oktober 1985, beim vorletzten Gastspiel des FC Bayern (1:3) im Cup, mit 37 Jahren, 3 Monaten und 28 Tagen noch einmal netzte.

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