(Foto: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)
Seit seiner Einführung vor mehr als fünf Jahren ist der Video Assistent Referee (VAR) im Fußball ein heikles Thema. Immer wieder werden Stimmen laut, die gar eine Abschaffung der umstrittenen Technologie fordern. Zwei Szenen aus der zweiten Runde des DFB-Pokals, in der der Videobeweis nicht zum Einsatz kam, haben nun aber eindrucksvoll gezeigt, dass der VAR am Ende vielleicht doch das geringere Übel ist.
Die ersten Runden des DFB-Pokals sind für Fußballfans immer etwas ganz Besonderes. Nicht nur, weil oft die Außenseiter auf die Elite des deutschen Profifußballs treffen, sondern auch, weil dort noch auf den VAR verzichtet wird. Ein Traum für alle Gegner des Videobeweises, die sich traditionellen Fußball ohne Eingriffe von außen wünschen – so sollte man meinen. Doch die Praxis zeigt, dass Traum und Albtraum in diesem Fall nahe zusammen liegen.
Beim Pokal-Aus von Werder Bremen gegen den SC Paderborn stand Schiedsrichter Frank Willenborg am Ende im Mittelpunkt der Kritik. Der Unparteiische pfiff in der Verlängerung beim Stand von 2:2 ein Tor von Werder-Angreifer Niklas Füllkrug zurück. Zuvor hatte ihn der vierte Offizielle auf ein vermeintliches Foulspiel von Fabio Chiarodia an Paderborns Robert Leipertz hingewiesen. „Der vierte Offizielle, der 50 Meter entfernt an der Seitenlinie stand, will mehr gesehen haben als der Schiedsrichter, der drei Meter entfernt stand“, kommentierte Füllkrug die Situation nach dem Spiel.
Auch Borussia Mönchengladbach bei der 1:2-Niederlage gegen Darmstadt 98 unter anderem einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters zum Opfer. Beim Stand von 1:1 war Marcus Thuram im Strafraum klar zu Fall gebracht worden. Dennoch blieb die Pfeife von Schiedsrichter Robert Schröder stumm. Nach Aussage von Trainer Daniel Farke habe sich Schröder nach der Partie gar in die Gladbach-Kabine für seine Fehlentscheidung entschuldigt.
In beiden Situationen stellte eine Fehlentscheidung den Wendepunkt in der Begegnung dar. Und was noch viel mehr wiegt: In beiden Situationen hätte die Entscheidung durch ein Eingreifen des Kölner Kellers eventuell korrigiert werden können.
Diskussionen über die Sinnhaftigkeit des Videobeweises stehen nicht erst seit gestern regelmäßig auf der Tagesordnung. Es wäre vermessen zu behaupten, dass der VAR in der Vergangenheit stets für gerechte Entscheidungen gesorgt hätte. Doch Szenen wie in Darmstadt und in Paderborn zeigen, dass die Abschaffung des VAR die Gesamtsituation eher verschlechtern als verbessern würde.
Gleichzeitig liegt aber auch nahe, dass der Videoassistent den Status des Schiedsrichters auf dem Platz geschwächt hat. In einer Fußballwelt, in der der Videobeweis mittlerweile zum Spiel dazugehört, verliert der Schiedsrichter in dem Moment, in dem er auf sich allein gestellt ist, weiter an Autorität.
Dies zeigt sich sinnbildlich, wenn sich ein Schiedsrichter nach dem Spiel für eine Fehlentscheidung bei Trainer und Mannschaft entschuldigt – wie in Darmstadt geschehen. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb wäre es so problematisch, wenn man nun das Rad der Zeit zurückdrehen und die technischen Hilfsmittel wieder abschaffen würde.
Das Imageproblem, das der VAR ohne Zweifel hat, liegt vielmehr an der fehlenden Transparenz. Für Außenstehende ist nur schwer erkennbar, wann von außen eingegriffen wird und wann nicht. Die Lösung für dieses Problem kann aber letztendlich nur eine Reformation des VAR sein und keine komplette Abschaffung.
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