Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images
Die erste Runde des DFB-Pokals lässt sich bisher am besten mit dem Wort Sensation beschreiben. Neben Pokalsieger Eintracht Frankfurt scheiterten ebenfalls hochkarätige Mannschaften wie der VFB Stuttgart, der FC St. Pauli oder Dynamo Dresden an Außenseitern. Der TSV Steinbach wird versuchen, den FC Augsburg ebenfalls auf die Liste der früh gescheiterten Profimannschaften zu setzen. Die Augsburger haben zudem im letzten Jahr schlechte Pokal-Erfahrungen gemacht und schieden bereits in Runde 1 gegen den FC Magdeburg aus. Eine weitere Sensation ist also durchaus vorstellbar.
Die Rollen sind vor dem Spiel klar verteilt. Es trifft der Erstligist aus Augsburg auf den Regionalligisten TSV Steinbach. Allerdings warnt Trainer Manuel Baum vor dem vermeintlich leichten Gegner: „Wir haben Steinbach gut analysiert und haben mit Trainern aus der Regionalliga gesprochen. Es wird kein einfaches Spiel, sondern richtig harte Arbeit.“ Die Steinbacher weisen nach vier Spielen starke 10 Punkte auf und kämpfen derzeit um einen Aufstiegsplatz in die dritte Liga. „Die Mannschaft ist in den letzten drei Jahren gewachsen und hat das Potenzial in der dritten Liga zu bestehen. Wir wissen aber auch, was auf uns zukommt und sind gut vorbereitet“, bewertet der Augsburger Trainer den Gegner aus Steinbach.
Die Augsburger müssen beim Pokalauftakt auf einige wichtige Leistungsträger verzichten. Der schmerzlichste Ausfall ist wohl der des Starstürmers Finnbogason. Der Isländer litt in der vergangenen Saison bereits an einer langwierigen Wadenverletzung und wird noch einige Wochen verletzt fehlen. Ihn wird voraussichtlich Marco Richter vertreten. Der 20-Jährige machte im vergangenen Jahr den Schritt zu den Profis und hofft, diese Saison richtig durchzustarten. Ebenfalls fehlen werden die beiden Verteidiger Konstantinos Stafylidis und Kilian Jakob, der koreanische Spielmacher Ja-cheol Koo und Neuzugang Julian Schieber.
Ebenfalls spannend bleibt die Augsburger Torhüter-Frage. Seit dem Abgang von Marvin Hitz zu Borussia Dortmund sucht der FCA nach einer neuen Nummer 1. Im Duell befinden sich derzeit Andreas Luthe und Fabian Giefer und der 31-Jährige Luthe erhält für das Pokalspiel den Vorzug. Laut Trainer Baum ist das allerdings noch keine endgültige Entscheidung: „Beide haben eine starke Vorbereitung absolviert. Das wird eine schwierige Bauchentscheidung, die ich erst nächste Woche treffen möchte.“
„Ein Dorf, ein Traum, wir sind dabei“. So lautet das Motto der Steinbacher für das Pokalmatch gegen den FCA. Das 800 Einwohner kleine Dorf freut sich auf den großen Fußballtag gegen den Erstligisten. Trotz der geringen Größe ist der Verein ambitioniert und möchte bald in höheren Spielklassen auftreten. „Wir wollen oben angreifen und mal schauen, was im Endeffekt geht“, kommentierte Sponsor Roland Kring in Bezug auf die Erwartungen des Vereins für die kommenden Jahre.
Ein bekanntes Gesicht am Sonntag wird das von Abwehrchef Nico Herzig sein. Der 34-Jährige spielte früher für Alemannia Aachen und Arminia Bielefeld und zeigte sich zuversichtlich im Gespräch mit der Augsburger Allgemeine. „Für uns ist es das einfachste Match der Saison. Wenn wir hier 0:5 verlieren, sagt jeder: Ja gut, das ist normal. Verlieren wir 1:2, sind wir stark aufgetreten und haben unglücklich verloren und wenn wir gewinnen, ist hier die Hölle los. Den Druck haben die Augsburger“, konstatierte der frühere Bundesligaprofi. Insgesamt ist der Abwehrchef zuversichtlich: „Ich hoffe, dass wir die Sensation schaffen und ich bin auch guten Mutes.“
TSV Steinbach: Löhe – Kunert, Herzig, Reith, Struijc – Bisanovic, Truklja, Budimbu, Müller, Marquet – Candan
FC Augsburg: Luthe – Schmid, Gouweleeuw, Hinteregger, Max – Khedira, Baier, Hahn, Gregoritsch – Richter, Ji
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