Vor dem Pokalkracher gegen Bayern: Hasenhüttl gibt sich selbstbewusst
Es ist das spannendste Duell der zweiten Runde im DFB-Pokal. RB Leipzig trifft auf den FC Bayern München. Der Vizemeister fordert den deutschen Rekordmeister heraus. Was kaum einer weiß: Die Vereinsverantwortlichen beider Vereine pflegen einen guten Kontakt zueinander, das Verhältnis gilt in der Branche als ausgezeichnet. Doch am heutigen Abend müssen die Sympathien ruhen. Grund genug für RB-Trainer Ralph Hasenhüttl, ein paar Giftpfeile nach München zu schicken – und zu zeigen, dass man vor dem Rekordmeister keine Angst hat.
Hasenhüttl: „Es wird ein Fünfzig-Fünfzig-Spiel“
Dass das Spiel gegen die Bayern ein besonderes für die Leipziger sein würde, konnte man in der sächsischen Landeshauptstadt schon die ganze Woche über bemerken. Um sich nicht in die Karten schauen zu lassen, trainierte RB unter Ausschluss der Öffentlichkeit. “Es wird ein Fünfzig-Fünfzig-Spiel. Ich bin mir nicht sicher, ob wir der krasse Außenseiter sind – gerade in unserem Stadion traue ich uns einiges zu”, sagte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl am Dienstag auf der Pressekonferenz vor der Pokal-Begegnung. Im vergangenen Jahr flogen die Roten Bullen bereits in der ersten Runde gegen Dynamo Dresden aus dem Wettbewerb. Im Jahr davor war in der zweiten Runde in Unterhaching Schluss. In dieser Saison soll es nun endlich besser klappen.
Entwickelt sich ein neuer deutscher Clásico?
“In unseren Heimspielen haben wir schon sehr viele Mannschaften geschlagen und trauen uns das natürlich auch gegen die Bayern zu”, sagt Hasenhüttl. “Es gibt definitiv leichtere Lose als gegen den FC Bayern München zu spielen. Aber leicht wollte ich es noch nie haben.” Ein Sieg gegen den Rekordmeister wird in Leipzig zwar nicht als Pflicht angesehen. Doch würden ein Weiterkommen die Vereinsführung und Investor Dietrich Mateschitz sicherlich zufriedenstellen. Nach zwei Niederlagen gegen die Münchener in der vergangenen Saison (0:3; 4:5), wäre man in Leipzig bestimmt nicht abgeneigt, wenn sich das Duell zwischen den Sachsen und den Bayern zu einem neuen deutschem Clássico entwickeln würde. Doch dafür müsste man die Bayern zunächst auch mal schlagen.
Heynckes trinkt kein Red Bull
Für die Münchener gehört die Fahrt nach Berlin und der anschließende Finalgewinn zur alljährlichen Erwartungshaltung. Das weiß auch Jupp Heynckes, auf den bereits kurz nach seinem Amtsantritt vor zwei Wochen das erste Spitzenspiel wartet. Für den heutigen Gegner hat der Triple-Trainer vor allem lobende Worte übrig. „Man muss einfach festhalten, dass in den letzten Jahren bei RB überragend, konzeptionell gut und innovativ gearbeitet wurde“, sagt der 72-Jährige. Ein kleine Spitze gegen die Leipziger konnte sich Heynckes dann allerdings doch nicht verkneifen. Auf die Frage eines Reportes, ob er denn schon mal das Getränk des RB-Sponsors und Eigentümers getrunken habe, antwortete der Trainer trocken: „Nein, habe ich noch nie. Ich trinke überwiegend Mineralwasser ohne Kohlensäure.“