Inter Mailand, AS Rom, AC Florenz – 3 Klubs aus der Serie A stehen in den 3 Europacup-Finals in Istanbul (Champions League), Budapest (Europa League) und Prag (Europa Conference League). 3 Europacup-Erfolge für Italien – das gab es nur 1990.
20 Minuten vor Mitternacht entschied sich am späten Donnerstagabend die Neuauflage dieser Konstellation. Der AC Florenz schlug in der 10. Minute der Nachspielzeit der Verlängerung beim FC Basel noch einmal zu. 3:1 (Hinspiel: 1:2), damit stand die Fiorentina im Finale der Europa Conference League. Gegner wird West Ham United aus der englischen Premier League sein.
Florenz, „La Viola“, gehörte auch vor 33 Jahren zu den italienischen Klubs, die Europa regierten. Die von Fußball-Mozart Roberto Baggio geführte Fiorentina scheiterte damals im Serie-A-Finale an Juventus Turin (1:3 und 0:0). Die Turiner hatten zuvor mit dem 1. FC Köln (3:2 / 0:0, Halbfinale) und dem Hamburger SV (2:0 / 1:2) im Viertelfinale 2 Bundesliga-Klubs ausgeschaltet.
Im 1999 abgeschafften Pokalsieger-Cup triumphierte für Italien 1990 Sampdoria Genua – 2:0 nach Verlängerung in Göteborg gegen den RSC Anderlecht. Doppel-Torschütze für „Samp“, vergangene Woche aus der Serie A abgestiegen, war der unvergessene Gianluca Vialli († 2023).
Ein inner-italienisches Finale in der Europa League verhinderte am Donnerstagabend der Rekord-Sieger FC Sevilla – 3:2 nach Verlängerung gegen Juventus Turin.
Die Andalusier bekommen es in Budapest mit der Roma und dem unberechenbaren Coach José Mourinho (60) zu tun, die sich in Leverkusen (0:0 / Hinspiel: 1:0) ins Finale mauerten. Die Römer hatten in 98 Minuten nur einen Torschuss. Der reichte aber am Ende, mit dem 6. Zu-Null-Spiel, davon 5-mal in der Knockout-Phase, hat die AS Rom in 2 Jahren 2 Finals erreicht. „Er ist der Beste, er ist im Spieler-Management der beste, es ist eine Ehre, unter ihm zu spielen“, adelte Rom-Stürmer Tammy Abraham (25) bei Sky Austria den „Special One“.
Im Regen von München jubelte 1990 nach einem hoch dramatischen Halbfinale ein anderer Erfolgstrainer in spe. Es war „Carlito“ – Carlo Ancelotti. Der legendäre Mittelfeldspieler des AC Mailand kämpfte sich mit den „Rossoneri“ beim FC Bayern München mit 1:2 nach Verlängerung (Hinspiel: 1:0) ins Finale von Wien. Dort traf Frank Rijkaard für Milan gegen Benfica Lissabon (1:0 n. V.).
Nun ist es der andere Klub aus Mailand, Inter FC, mit dem deutschen Nationalspieler Robin Gosens, der im Finale am 10. Juni in Istanbul Pep Guardiolas Manchester City fordert.
Die 1990er-Jahre waren die goldene Ära der Serie A. In dieser Dekade fuhren Milan (1990, 1994), Juventus (1996 / Champions League), Genua (1990), der AC Parma (1993) und Lazio (1999 / Pokalsieger) sowie Juventus (1990, 1993), Inter (1991, 1994, 1998) und Parma (1995, 1999 / UEFA-Pokal) 13 der 30 italienischen Europapokal-Erfolge ein.
Einen Titel-Hattrick gab es aber bis heute nicht mehr. Das zweite „Triple“ der Serie A wurde 1993 von Olympique Marseille, den Klub von Monsieur Le Tapie († 2021), im ersten Champions-League-Finale (1:0 in München) verhindert. Mon Dieu!
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