Sevilla, 18. Mai 2022: Nicht einmal ein Jahr nach dem Gewinn der Europa League stand die Trainer-Entlassung von Oliver Glasner (r.) bei Eintracht Frankfurt fest. Als Europacupsieger gefeuert? Das gab es aber schon vorher. Foto: David Ramos/Getty Images.
Erst gefeiert, dann gefeuert – Als Oliver Glasner vor nicht einmal einem Jahr mit Eintracht Frankfurt in Sevilla gegen die Glasgow Rangers die Europa League gewann und damit eine klubinterne Durststrecke von 42 Jahren bzw. eine ligaintern seit 25 Jahren währende Titelflaute in diesem Wettbewerb beendete, glaubte wohl niemand an eine so schnelle Trainer-Entlassung.
„Wenn du die Europa League gewinnst, wirst du ein Jahr später gefeuert“, sagte der Ex-Frankfurter Jan Aage Fjörtoft (56) am Mittwochabend bei Servus TV im Scherz über Leverkusens Coach Xabi Alonso.
Anders kann man es auch kaum erzählen Obwohl Glasner („Hört mir auf mit diesem Müll“) mit der Eintracht – wie zuletzt 1980/81 – erst den UEFA-Cup und nun den DFB-Pokal gewinnen kann, steht sein „Aus“ bei der SGE seit Dienstag fest. Das muss man nicht verstehen, das wollen wir auch hier nicht kommentieren.
Mit der Trennung im Sommer 2023 zieht Oliver Glasner (48) ungewollt in den Kreis der Trainer aus einer der Top-5-Ligen ein, die mittelbar oder unmittelbar an einen internationalen Titel gehen mussten. Das Portal Fussballdaten.de nennt eine Auswahl.
Prominentestes Beispiel ist und bleibt: „Don Jupp“ Heynckes (feierte am Dienstag seinen 78. Geburtstag). Der Mönchengladbacher hatte Real Madrid 1998 zum ersten Mal nach 32 Jahren zum Gewinn des Landesmeisterpokals geführt (1:0 gegen Juventus Turin in Amsterdam), doch bei den „Königlichen“ hatte Heynckes da seine Zukunft schon hinter sich.
Erfolgstrainer feuern – das kennt man auch bei Bayern München. Dettmar Cramer († 2015 / „So lange besser möglich ist, ist gut nicht gut genug“) führte den FC Bayern zum Europacup der Landesmeister 1975 und 1976. Im Dezember 1977 wurde er praktisch zu Eintracht Frankfurt weg gelobt, Gyula Lorant wechselte im Gegenzug nach München – und fuhr mit Platz 12 die schlechteste Bundesliga-Platzierung des Rekordmeisters ein.
Nicht minder spektakulär war in Dortmund 1997 das Wegkomplimentieren von Champions-League-Siegertrainer Ottmar Hitzfeld (74) auf den Sportdirektor-Posten. Das Finale in München mit dem BVB gegen Juventus Turin (3:1) war Hitzfelds letztes Europacup-Spiel für die Schwarz-Gelben.
Kurz war die Zeit als Champions-League-Sieger für den gebürtigen Schweizer Roberto di Matteo (52). Im legendären „Finale dahoam“ schaffte di Matteo mit dem FC Chelsea in der Münchner Allianz Arena und gegen den FC Bayern den vielleicht überraschendsten Gewinn der Champions League. Der Abramowitsch-Klub holte sich in der Höhle der Bayern die Krone Europas – doch für di Matteo blieb am 21. November 2012 nur der Lieferanten-Ausgang. Entlassung nach 0:3 bei Juventus Turin (CL).
Fast 10 Jahre nach München gewannen die „Blues“ aus London 2021 mit Thomas Tuchel (49) in Porto gegen Pep Guardiolas Manchester City (1:0) die Champions League.
Der ehemalige BVB-Trainer hatte Chelsea erst im Januar 2021 übernommen. Tuchel stürzte im September 2022 über eine Kontroverse mit dem neuen Klub-Besitzer Todd Boehly, der Superstar Cristiano Ronaldo in den Londoner Südwesten holen wollte. Das 0:1 in der Champions League bei Dinamo Zagreb war der tiefere Tief- und Schlusspunkt für Tuchel als Chelsea-Coach.
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