Europa League

Kramaric: Wutrede nach Bayern-Spiel – Hilft das auch gegen die ,,Spurs“?

Werbung

Vize-Weltmeister Andrej Kramaric (33) ist nicht nur Rekord-Torschütze der TSG 1899 Hoffenheim in der Bundesliga (122 Treffer), sondern gilt seit 15. Januar 2025 offiziell auch als Chefkritiker. Der Kroate Kramaric wurde nach der Nicht-Leistung beim FC Bayern München (0:5) deutlich – und führte „Hoffe“ nach seiner 1:30 Minuten dauernden Wutrede nun zum Rückrundenstart zum 3:1 (2:0)-Erfolg im direkten Duell bei Holstein Kiel. Dass eine Wut-Rede neue Kräfte bei einer Mannschaft frei setzt, ist ein Phänomen in der Bundesliga, wie Fussballdaten.de zeigt.

Nein, so klar hat es den Hoffenheim-Bossen noch keiner gesagt. Aber das musste mal sein.

Andrej Kramaric, der Rekord-Torjäger von 1899 Hoffenheim, machte beim Sportsender ESPN nach dem Spiel in München in Klartext: „Ich möchte überhaupt nicht über das Spiel sprechen, denn so können wir nicht auftreten. (…) Wenn ich jetzt ehrlich spreche, bekomme ich wahrscheinlich die höchste Strafe, die es in der Bundesliga je gegeben hat.“ 

Kramaric und seine Wutrede: „Ich spreche nicht über eine Nicht-Leistung“

Kramaric weiter in seiner Wutrede: „Ich bin wütend auf den ganzen Verein. Um ehrlich zu sein: SO habe ich mich noch nie in meinem Leben oder in meiner Karriere gefühlt! Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass aktuell zwei oder drei andere Teams genauso schlecht sind. Ich kann nichts Positives über die Saison über das Spiel sagen, weil ich über keine Nicht-Leistung spreche. Ich fühle so eine große Scheiße im Klub, wenn niemand das ändern will, werde ich versuchen, es zu ändern.

Er versuchte es nicht nur, er änderte es. Das 2:0 von Kramaric (45. + 1), sein 7. Saison-Tor, brachte das vorentscheidende 2:0 in Kiel.

Ja, manchmal musst du in die asoziale Kiste greifen, um eine Wende zu bewirken.

„Die asoziale Kiste“

Das tat auch Leverkusens XXL-Manager Reiner „Calli“ Calmund (76) beim Auswärtsspiel der Bayer-Elf in Frankfurt Ende 1999. Bei 0:1-Pausenstand im Waldstadion wütete der wortgewaltige Rheinländer („Wir sind nur die Underducks.“) in der Kabine. Rheinische Schimpfwörter ohne gallische Übersetzung.

Leverkusen gewann noch 2:1. „Calli“ verriet anschließend: „Ich habe in die asoziale Kiste gegriffen.“ 

Gut, ein Jahr nach Giovanni Trapattonis legendärer „Ich habe fertig“-Wut-Rede vom 10. März 1998 war es nicht leicht, da noch einen drauf zu setzen.

Aber Calmund wirkte. Leverkusen durfte bis zum 34. Spieltag von der Meisterschaft träumen.

Die Bayern holten nach dem Deutsch-italienischen Stakkato des „Maestro“ („E mehr Mehmet, e mehr Basler!“) 1998 immerhin noch den DFB-Pokal.

Der blieb ihm verwehrt, aber umgekehrt hätte auch niemand mit einer Final-Teilnahme von Bruno Labbadia mit dem VfB Stuttgart 2012/2013 gerechnet.

Jedenfalls nicht im Oktober 2012, als Labbadia nach einem 2:2 gegen Bayer Leverkusen seinem angestauten Frust Luft machte.

„Trainer wird wie der letzte Depp dargestellt!“

„Ich kann nicht akzeptieren“, so Labbadia damals, „wenn der Trainer wie der letzte Depp dargestellt wird. Mich wundert es nicht, weil die Zuschauer dazu aufgewiegelt wurden, in den letzten Wochen, immer wieder. (…) Wir Bundesliga-Trainer sind nicht die Mülleimer von allen Menschen! Es ist eine Grenze erreicht, auch hier in Stuttgart. Mich wundert es nicht, dass es alle paar Monate hier einen neuen Trainer gibt. Als Trainer muss man sich die Frage stellen: Gehe ich einen Weg, einen schweren Weg, den der VfB Stuttgart gehen muss, geh ich den mit? Oder sage ich: Am Arsch geleckt!“ 

Werbung

Ältere Artikel

Inter gegen FC Bayern: Ex-Bundesligaprofi als großer Trumpf?

Inter Mailand gegen den FC Bayern München im Champions-League-Viertelfinale am späten Mittwochabend – und neben…

16. April 2025

Transfer dank Ausstiegsklausel: BVB ohne CL – und ohne Guirassy?

BVB gegen den FC Barcelona 3:1 (1:0) am späten Dienstagabend im Champions-League-Viertelfinale, war mittelfristig das…

16. April 2025

Ewige Tabelle: FC St. Pauli überholt Kickers Offenbach

2:1 bei Holstein Kiel, Klassen-Erhalt praktisch geschafft, der FC St. Pauli hatte am 29. Spieltag…

16. April 2025

Am Sonntag wieder dabei? Kovac gibt Update zu Can und Chukwuemeka

Borussia Dortmund hat den Einzug ins Champions-League-Halbfinale trotz eines 3:1-Sieges gegen den FC Barcelona verpasst.…

16. April 2025

Wann sehen wir diesen BVB in der Champions League wieder?

BVB gegen FC Barcelona am späten Dienstagabend im Champions-League-Viertelfinale, eine 0:4-Hypothek aus dem Hinspiel, 1:99…

16. April 2025

Bittersüßes BVB-Aus gegen Barça: Kovac nach „klasse Fußballspiel“ stolz

Borussia Dortmund hat das Wunder im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Barcelona verpasst…

16. April 2025

Wir verwenden Cookies, um Ihnen das beste Nutzererlebnis bieten zu können. Wenn Sie fortfahren, diese Seite zu verwenden, nehmen wir an, dass Sie damit einverstanden sind.