Den letzten Erfolg gegen Pep Guardiola holte Jürgen Klopp am 38. Spieltag der Premier-League-Saison. 61 Prozent der Zuschauer bei Sky Sports UK entschieden sich im TV für das Abschiedsspiel des deutschen Liverpool-Trainers gegen die Wolverhampton Wanderers (2:0), nur 23 Prozent sahen das Meisterfinale mit Pep Guardiolas Manchester City und dem FC Arsenal.
Der Abschied seines Trainerfreundes Klopp ließ auch den Spanier Guardiola nicht kalt.
„Ich werde ihn sehr vermissen“, sagte der ehemalige Bayern-Coach, der sich mit Klopp erst in der Bundesliga gegen den BVB und ab 2016 mit Manchester City in der Premier League ein Duell auf allerhöchstem Niveau geliefert hatte, das jederzeit fair blieb.
Jürgen Klopp und sein FC Liverpool schafften es in dieser Zeit als einziges Team, Manchester City und Guardiola den Meistertitel abzujagen. Das war 2020. Liverpool feierte die erste Meisterschaft der Premier-League-Ära und holte erstmals seit 1990 (!) wieder den Titel.
8 nationale und internationale Titel gewann Liverpool mit dem „Normal One“, für den die Fan-Tribüne „The Kop“ gar den Song „I feel fine“ von den Beatles neu betextete („I’m so glad that Jürgen is a Red“), darunter die Champions League 2019 gegen Tottenham Hotspur und Harry Kane in Madrid (2:0).
„Ich bin ein ganz normaler Kerl“, erklärte der Ex-Dortmund- und Mainz-Coach bei seiner Vorstellung 2015, „wenn Sie wollen, bin ich The Normal One.“
„The Normal One“ belebte den Traditionsklub aus dem englischen Nordwesten neu und glänzte teilweise mit Neologismen: „Football“, ließ „Kloppo“ wissen, „is not a Wish Concert“. Fußball ist kein Wunschkonzert, gut, zu wissen…
Dass die Deutschen und die Österreicher nichts mehr trennt als die Sprache, erfuhren britische Journalisten bei der „Erklärung“ des Namens Ralph Hasenhüttl (FC Southampton, erster österreichischer Coach in der Premier League).
Klopp lag 2018 mit „Hase is the Rabbit and Hüttl means noting“ nicht ganz richtig… In Österreich ist das Hüttl nämlich eine kleine Hütte…
Den wilden Ritt in Villarreal im Champions-League-Halbfinale 2022 – 3:2 nach 0:2 zur Pause – kommentierte er so: „Da dachten wir, wir probieren es, wenn wir schon mal hier sind.“
Der Job in Liverpool sorgte für einen unglaublichen Popularitätsschub des erst zweiten deutschen Trainers in der Premier League nach Felix Magath (FC Fulham, 2014): „Als ich in Mainz war, kannte mich die ganze Stadt. Als ich in Dortmund war, kannte mich auf einmal ganz Deutschland. Jetzt bin ich in Liverpool und jetzt kennt mich die ganze Welt.“
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