Die Fußballwelt trauert: Pelé ist tot. Das Portal Fussballdaten.de verneigt sich vor Edson Arantes do Nascimento und seiner Lebensleistung. „O Rei“, der König, wie der am 29. Dezember 2022 im Alter von 82 Jahren verstorbene Dreifach-Weltmeister aus Brasilien von den Fans auch genannt wurde, hinterlässt viele Erinnerungen. Aber auch Top-Statistiken und einen unvergessenen Fußball-Kinofilm.
1958 in Schweden, 1962 in Chile und 1970 in Mexiko wurde Pelé mit Brasilien Weltmeister, dabei gelang 1962 in Santiago gegen die CSSR (3:1) die bis heute letzte Titelverteidigung eines Champions.
Ein Transfer-Verbot für Pelé durch den brasilianischen Staat nach der WM 1958 verhinderte einen Wechsel ins Ausland, unter anderem zu Hannover 96 (!), und machte die Rekorde beim FC Santos möglich.
In 17 Jahren mit dem FC Santos gewann Pelé mit dem Team 26 nationale und internationale Titel, darunter 10-mal die Staatsmeisterschaft und 2-mal die Copa Libertadores (1962, 1963), das Äquivalent zum Europapokal der Landesmeister. 1962 und 1963 triumphierte er mit Santos auch im Weltpokal.
11-mal holte sich „O Rei“ den Titel des Torschützenkönigs bei der Staatsmeisterschaft, ein Mal (1963) bei der Copa Libertadores.
Sein 1.000. Tor („O Milésimo“) löste am 19. November 1969 in der Partie gegen Vasco da Gama (2:19 im Maracana einen Freudentaumel aus, der ganz Brasilien erfasste. Landesweit läuteten die Kirchenglocken und es wurde u. a. eine Sonder-Briefmarke herausgegeben.
Finanzielle Probleme zwangen Pelé 1975 zum berühmt-berüchtigten „Rücktritt vom Rücktritt“, nachdem er sich 1974 vom FC Santos verabschiedet hatte. Der aufstrebende US-Klub Cosmos New York und Warner-Manager Steve Ross († 1992) lockten das brasilianische Fußball-Idol mit einer Jahres-Gage von 2 Millionen US-Dollar in die amerikanische Liga. „Schauen wir uns das Zeug mal an“, soll Ross beim Abflug nach Brasilien gesagt haben… Pelé sorgte mit anderen Altstars wie Franz Anton Beckenbauer, George Best († 2005), Johan Cruyff († 2016) oder Gerd Müller († 2021) für einen kurzen Fußball-Hype in den USA.
Von seiner riesigen Popularität profitierte auch das Kino. Der US-amerikanische Regisseur John Huston brachte Pelé 1981 als kickenden Kriegsgefangenen in einer nicht eben namenlos daherkommenden Mannschaft im von den Deutschen besetzten Paris – neben Sir Michael Caine, Bobby Moore, Osvaldo Ardiles, Lautern-Star Co Prins, Kazimierz „Der General“ Deyna († 1989), Sylvester Stallone als Torwart und Ipswich Town-Stürmer John Wark – in Flucht oder Sieg (OT: Escape to Victory) auf die Leinwand.
Warum erwähnen wir das eigens? Weil die Fußballsequenzen von Pelé selbst meisterlich choreographiert wurden und weil kein anderer Fußball-Kinofilm auf eine höhere Stardichte kommt. „Die Sache mit Pelé“, erinnerte sich Weltstar Sylvester Stallone 2012, „war mit das Schlimmste, was ich je gemacht habe: Er hat mir beim Schusstraining mit einem dieser schweren Bälle den Finger gebrochen.“
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